Steigende Zinsen bringen stark fremdfinanzierte KMUs in Bedrängnis

Seit der Finanzkrise 2007 haben sich die Notenbanken darum bemüht, die Märkte zu stützen. Die als vorübergehendes Programm initiierte Niedrigzinspolitik dauert bis heute an. Viele Unternehmen haben die Chance ergriffen und sich einen oder mehrere extrem günstige Kredite gesichert. Da die Eigenkapitalunterlegung deutscher Unternehmen oft eher schwach ist, kann dies für einige KMUs riskant werden. Denn die Niedrigzinsphase nähert sich ihrem Ende, was insbesondere für Unternehmergesellschaften, die in der Mehrzahl stark fremdfinanziert sind, Belastungen bedeutet. Steigende Zinsen könnten sich für diese Unternehmen fatal auswirken und im Worst Case zur Insolvenz führen. Sie können jedoch gegensteuern. Wir verraten Ihnen wie.

Eigenkapital in Kapitalgesellschaften relativ gering: hohes Risiko durch steigende Zinsen

Eigenkapitalmangel ist eine Eigenschaft deutscher Unternehmen. Vor allem der Mittelstand leidet häufig unter einer zu niedrigen Eigenkapitalunterlegung. Ein Merkmal, das besonders seit der Banken- und Finanzkrise im Jahr 2007/2008 kritisch gesehen werden muss. Denn seit der Pleite der US-Investmentbank Lehman und dem nachfolgenden Beben der weltweiten Finanzwelt müssen Unternehmen ihre Kapitalstruktur überdenken.

Auch die Aufsichtsbehörde der deutschen Finanzwelt, die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (BaFin), legt seit der Bankenkrise ein besonderes Augenmerk auf die Eigenkapitalquote eines Unternehmens. Zumal es damit eine bessere geschäftliche Basis hat, weniger Insolvenzen festzustellen sind und die Investitionsmöglichkeiten gesteigert werden. Dass die deutschen Unternehmen insgesamt laut Creditreform in 2018 eine verbesserte Eigenkapitalquote gegenüber den Vorjahren aufwiesen, dürfte Behörden und Banken freuen.

  • Immerhin erreichten ein Drittel der Unternehmen des Mittelstands, genauer gesagt 33,2 %, eine Eigenkapitalquote von 30 % und mehr.
  • Mit einer Quote von 20 – 30 % punkten immerhin 17,8 % der Unternehmen. Eine Steigerung von 0,4 % gegenüber dem Vorjahr.
  • Zwischen 10 % und 20 % beträgt die Quote nur noch bei 19,6 % der Mittelstandsunternehmen, was eine Abnahme um 1,8 % gegenüber 2017 bedeutet.

Der Anteil der Mittelständler, die mit wenig eigenem Geld, dafür verstärkt auf Kreditbasis tätig sind, hat sich gegenüber 2017 (30,4 %) reduziert, liegt jedoch immer noch bei 29,4 %. Mit einer schwachen Eigenkapitalunterlegung von weniger als 10 % sind diese Unternehmen nicht nur durch steigende Zinsen der Fremdmittelkredite belastet, sondern auch sehr anfällig gegenüber Liquiditätsschwankungen.

 

38,1 Prozent der haftungsbeschränkten Unternehmergesellschaften: weniger als 10 Prozent Eigenkapital

Schaut man sich die Unternehmensformen an, die eine niedrige Eigenkapitalquote aufweisen, fallen vor allem Kapitalgesellschaften auf. Weniger verwunderlich ist die knappe Eigenkapitalreserve der „kleinen GmbHs“, also der Unternehmergesellschaften (haftungsbeschränkt). 38,1 Prozent der UGs haben eine Eigenkapitalquote von unter 10 Prozent. Bei der klassischen GmbH sind es immerhin noch 21,8 Prozent, die mit weniger als 10 Prozent Eigenkapital im Rücken arbeiten.Fazit: Kleine und große GmbHs sind oft stark fremdfinanziert. Aber es gibt Tendenzen, die auch im deutschen Mittelstand in die richtige Richtung gehen. Die Analyse der Branchen zeigt interessante Entwicklungen.

Wirtschaftslage der Branchen: Baugewerbe geht mit gutem Beispiel voran

Ein Blick auf die Zahlen zeigt, dass die gute Wirtschaftslage der letzten Jahre von einigen Branchen aktiv genutzt wurde, um die Eigenkapitalquote zu verbessern. Andere haben diese Chance ungenutzt verstreichen lassen. Zur rechten Zeit aktiv geworden ist das Baugewerbe. Ihre jahrelange Tendenz zu Fremdmitteln konnten viele Unternehmen des Baugewerbes ablegen und die Eigenkapitalbasis stärken. 29 Prozent weisen inzwischen eine Eigenkapitalunterlegung von über 30 Prozent auf. Das dürfte für die 31,7 Prozent der Bauunternehmer, die immer noch mit weniger als 10 Prozent Eigenkapital tätig sind, ein Ansporn sein.

Auch der Handel hat die positiven Wirtschaftsbedingungen genutzt und sich proaktiv um das Eigenkapital gekümmert. Beeindruckende 38,3 Prozent der Handelsunternehmen weisen eine Eigenkapitalbasis von 30 Prozent und mehr auf. Das ist ein Anstieg gegenüber 2017 um satte 6 Prozent. Jedoch hat sich in dieser Branche auch der Anteil der stark fremdfinanzierten Unternehmen von 28,0 Prozent auf 31,6 Prozent nach oben entwickelt.

Dienstleister konnten sich ebenfalls in den hohen Bereichen der Eigenkapitalunterlegung steigern, stagnieren jedoch im unteren Feld. Während immer noch 31,9 Prozent der Dienstleister mit weniger als 10 Prozent Eigenkapital zu wenig eigenes Geld nutzen, überzeugen inzwischen 29,4 Prozent mit der höchsten Eigenkapitalquote.

Kontinuierlich positiv entwickelt sich das Verarbeitende Gewerbe. Während in 2017 noch 22,6 Prozent der Unternehmen stark fremdfinanziert waren, arbeiten inzwischen nur noch 21 Prozent mit weniger als 10 Prozent Eigenkapital. Mit mehr als 30 Prozent eigenem Geld können sich dagegen 38,3 Prozent der Firmen voll auf ihre Aufgaben konzentrieren, obwohl dies ein Rückgang gegenüber 42,8 Prozent in 2017 ist.

Insgesamt lässt sich beim Blick auf Branchen und Eigenkapitalbasis feststellen, dass in der untersten Kategorie eine gewisse Stagnation feststellbar ist. Diese Unternehmen können oder wollen sich auch in Zeiten deutlicher Wirtschaftsstabilität nicht aus der Fremdfinanzierung herausarbeiten.

Handelsunternehmen in Unternehmensform UG stark verschuldet: steigende Zinsen riskant

Als sie 2008 ins Leben gerufen wurde, hatten viele für diese Entscheidung nur ein Kopfschütteln übrig. Die Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt), deren Klammerzusatz ebenso entlarvend wie verpflichtend ist, wurde als kleine Schwester der GmbH entwickelt. Das für eine klassische Gesellschaft mit beschränkter Haftung vorgeschriebene Stammkapital von 25.000 EUR war für viele Gründer unerschwinglich.

Fremdmittel kamen für junge Selbstständige mangels Sicherheiten ebenfalls meist nicht in Frage, daher stand nur die britische Unternehmensform Limited bereit, die auch Existenzgründer hierzulande nutzen konnten. Die Behörden wollten diese Lücke in den deutschen Unternehmsformen schließen. Die oft als „Mini-GmbH“ oder „1-Euro-GmbH“ bezeichnete Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt), kurz UG, entstand im § 5a GmbHG.

UG verdrängt britische Ltd. vom Thron

Die UG ist keine selbstständige Rechtsform, sondern quasi eine Entwicklungsstufe zur GmbH. Mit einem Stammkapital von nur 1 EUR ist die Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) für jedermann erschwinglich. Dabei handelt es sich um ein Kapitalunternehmen, das ebenso wie eine GmbH körperschafts- und gewerbesteuerpflichtig ist. Auch muss sie ihre Jahresabschlüsse nach HGB § 325, 326 veröffentlichen.

Zudem dürfen UG-Gründer ihre Gewinne nicht voll nach eigener Entscheidung verwenden. Sie müssen vielmehr 25 Prozent ihrer Gewinne in eine gesetzliche Rücklage einfließen lassen, bis das Stammkapital der klassischen GmbH, 25.000 EUR, erreicht ist. Die Details des etwas gewöhnungsbedürftigen Konstrukts finden sich im Gesetz zur Modernisierung des GmbH-Rechts und zur Bekämpfung von Missbräuchen (MoMiG).

Das Statistische Bundesamt bestätigt in seinen Erhebungen, dass die britische Rechtsform Ltd. seit Bestehen der deutschen UG bei uns ausgedient hat. Die zuerst belächelte UG hat sich vor allem im Dienstleistungsbereich zu einer gern genutzten Unternehmensform gemausert. Demnach gibt es gut 36.000 umsatzsteuerpflichtige Unternehmergesellschaften und nochmals rund 82.000 umsatzsteuerbefreite Kleinunternehmer-UGs.

 
 

Eigenkapital bei fast jedem zweiten Betrieb weniger als ein Zehntel der Bilanzsumme

Das geringe Stammkapital lässt es schon vermuten: Die Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) ist nicht nur wegen seiner Haftungsbeschränkung beliebt. Vor allem Gründer mit geringen Eigenmitteln nutzen diese Unternehmensform gerne, um einer hohen Einlage bei Gründung zu entgehen. Wenig erstaunlich daher der hohe Anteil an Unternehmergesellschaften von 38,1 Prozent, die eine Eigenkapitalquote von unter 10 Prozent haben.

 
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Diese Unternehmen sind überdurchschnittlich häufig hoch verschuldet und stark fremdfinanziert. Ihr Eigenkapital macht bei fast jedem zweiten Betrieb schließlich weniger als ein Zehntel der Bilanzsumme aus. Sie sind zudem häufig Insolvenz gefährdet.

Es gibt jedoch auch die vorwiegend mit eigenem Geld arbeitenden Unternehmergesellschaften. Diese Gruppe von bemerkenswerten 46,2 Prozent UGs sind mit 30 Prozent oder mehr Eigenkapital ausgestattet.

 

Die Zeit der Niedrigzinspolitik der EZB geht zu Ende: steigende Zinsen drohen

Wenn noch vor einigen Jahren jemand von der „Finanzkrise“ sprach, meinte er die Weltwirtschaftskrise 1929, als die US-Banken rund 90 Prozent ihrer Gelder verloren. Spricht man heute von der Banken- und Finanzkrise, kommt nur ein Name in den Sinn: Lehman. Die Pleite der US-Investmentbank brachte scheinbar Festgefügtes ins Wanken und zeigte, wo die Finanzwelt ihre Schwächen hatte.

Auch in Deutschland begannen die Aufsichtsbehörden zu erkennen, dass sie zu leichtgläubig und nachsichtig gewesen waren. Regeln wurden neu aufgestellt, Gesetze verschärft. Um die Wirtschaft zu stützen und die Konjunktur wieder zu beleben, entwickelten die Notenbanken ein innovatives Programm.Sie stützten mit massiven Anleihekäufen die aufgewühlten Märkte und senkten die Leitzinsen. Die Europäische Zentralbank (EZB), amerikanische FED sowie englische und japanische Banken versprachen sich davon, die Märkte zu beruhigen. Ein vorübergehendes Szenario, das bald wieder auf normal gedreht werden sollte. Dass die Leitzinsen von 4,5 Prozent auf heutige 0 Prozent Prozent gesenkt würden und das Programm noch nach über zehn Jahren Bestand haben würde, hätte damals niemand geglaubt.

In welchem Tempo und Ausmaß werden Zinsen steigen?

Unternehmen und Privatpersonen profitieren immer noch von den historisch niedrigen Zinsen. Unternehmenskredite bekommt man für günstige 1,29 Prozent. Eine Chance, die sich viele Unternehmen, Selbstständige und Freiberufler nicht entgehen lassen. Im Gegenzug seufzen desillusionierte Sparer, die mittlerweile nicht nur für wenig Zinsen ihr Gespartes anlegen müssen, sondern sogar bei einigen Kreditinstituten Negativzinsen zu zahlen haben.

Es lässt sich daher nicht von der Hand weisen, dass die Niedrigzinsphase die Volkswirtschaft zwar auf der einen Seite unterstützt, auf der anderen jedoch belastet. Ein Ende ist daher zwangsläufig in Sicht. Um die Konjunktur nicht unnötig zu belasten und die guten Effekte der Zinspolitik ad acta zu führen, wird der Zinsanstieg mit Sicherheit nicht zu steil sein. Dennoch sollten sich Unternehmen darauf einstellen, dass die Möglichkeiten, niedrigverzinste Kredite zu erhalten, zeitlich begrenzt sind.

 

Bedienung der Kredite könnte Ertragskraft übersteigen

Mario Draghi, Macher und Motivator der Niedrigzinspolitik, hat bereits angekündigt, dass die Zinserhöhung zwar auf 2020 verschoben, jedoch nicht außer Reichweite ist. Steigende Zinsen, auch wenn es eine moderate Anhebung wäre, könnten für stark fremdfinanzierte Unternehmen zu einer kaum tragbaren Situation führen. Spätestens wenn die Laufzeit der günstigeren Kredite beendet ist und eine Nachfinanzierung ansteht, könnte der Kapitaldienst für schwach aufgestellte Unternehmen zu hoch werden. Dazu gehören vor allem Unternehmergesellschaften, die weniger als 10 % Eigenkapital aufweisen.

 

Laut Umfrage der Creditreform sind 29,4 Prozent der Unternehmen stark fremdfinanziert

Die Quote der stark fremdfinanzierten Unternehmen hat sich trotz der gut florierenden Konjunktur kaum geändert. Während im Jahr 2017 noch 31,1 Prozent eine schwache Eigenkapitalbasis von unter 10 Prozent hatten, sind es in 2018 trotz diverser Angebote der Notenbanken und der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) immer noch 29,4 Prozent. Betrachtet man die Entwicklung des Kreditbestands zwischen 2018 und den ersten Monaten des Jahres 2019, zeigt sich dagegen ein Anstieg im Kreditbestand von bemerkenswerten 6,6 Prozent. Das lässt den Schluss zu, dass viele Unternehmen die Chance genutzt haben, Fremdmittel zu dem historisch niedrigen Zinssatz aufzunehmen.

 

Bedrohliche Situation für Unternehmergesellschaften?

Die Notenbanken haben mit der Niedrigzinspolitik beabsichtigt, die Märkte zu stärken. Unternehmen sollten animiert werden, günstige Kredite zu nutzen und Investitionen vorzunehmen. Steigende Zinsen könnten jetzt kontraproduktiv wirken, denn für Unternehmen, die stark von Kreditinstituten abhängig sind, bergen schlechtere Konditionen ein großes Risiko. Die aktuell abschwächende Konjunktur lässt in vielen Branchen die Ertragskraft sinken. Die Insolvenzgefahr könnte vor allem für Unternehmergesellschaften stark steigen. Durch steigende Zinsen besteht die Gefahr, dass sich die hehre Absicht der EZB und der übrigen Notenbanken für stark fremdfinanzierte Unternehmen ins Gegenteil verkehrt.

Ein weiterer Trend geht mit diesem Insolvenzrisiko Hand in Hand. Denn der Kreditwirtschaft brachten die internationalen Aufsichtsregularien für Banken namens „Basel III“ mehrere gravierende Änderungen. Sie verlangen von den Kreditinstituten selbst eine erheblich größere Eigenkapitalquote. Diese Forderung geben Banken und Sparkassen immer stärker an ihre Firmenkunden weiter. Dazu kommen kürzere Laufzeiten der Kredite und häufigere Refinanzierungen. Auch variable Zinssätze in Abhängigkeit von bestimmten Bedingungen stehen stärker im Fokus.
Schwierige Anforderungen, die aufwendige Bearbeitungsprozesse und knifflige IT-Anwendungen voraussetzen. Steigende Kosten und mehr administrative Aufwände mit erhöhtem Personalbedarf können sich auf die Konditionen für Firmenkunden auswirken. Vor allem die häufigen Refinanzierungen verteuern Fremdfinanzierungen. Die Gefahr von Kreditausfällen steigt und der klassische Investitionskredit mit 15 Jahren Laufzeit wird zum Auslaufmodell.

Zudem ist die Konsequenz der Banken aus der Forderung nach Stärkung der Eigenkapitalbasis, dass sie mehr Auskünfte und Transparenz ihrer Firmenkunden fordern. Denn vom internationalen Standard, in dem bis zu 50 Prozent Eigenkapital üblich sind, können deutsche Unternehmen meist nur träumen. Mehr Informationen führen für schwach aufgestellte Unternehmergesellschaften jedoch häufig zur Ablehnung einer Nachfinanzierung. Manche Unternehmer können die benötigten Angaben gar nicht erst liefern.

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Steigende Zinsen erhöhen das Risiko einer Insolvenz für Unternehmergesellschaften

Steigende Zinsen können Unternehmen mit starker Fremdmittelausstattung überfordern. Die Bedingungen aus Basel III an mehr Eigenkapital und kürzere Kreditlaufzeiten stellen eine große Herausforderung insbesondere für Unternehmergesellschaften dar. Doch auch aufsichtsrechtliche Rahmenbedingungen weisen Spielräume auf. Für Banken und Sparkassen hängt die Eigenkapitalunterlegung von verschiedenen Kriterien ab: den Sicherheiten, der Bonität des Kreditnehmers und der Laufzeit. Die BaFin ermöglicht die Kreditvergabe mit besseren Konditionen gegen eine stärkere Besicherung und flexibler Ausgestaltung der Laufzeiten.

Von steigenden Zinsen betroffene Unternehmergesellschaften und andere stark fremdfinanzierte Firmen, Selbstständige und Freiberufler sollten sich frühzeitig dem Gespräch mit ihrer Bank stellen. Mit Offenheit und Transparenz punkten sie dabei am ehesten. Denn gerade die intensive Beschäftigung mit den Zahlen des eigenen Unternehmens überzeugt und bestätigt eine ausreichende Kreditwürdigkeit. Wer seine Umsätze, Gewinne, Verluste, Forderungen und Verbindlichkeiten nicht nur auf dem Papier hat, sondern auch erläutern kann, überzeugt die Bank nachhaltig von besseren Konditionen und ausreichenden Sicherheiten. Gibt die Bank auf diese Weise kein befriedigendes Angebot ab, sollte der Unternehmer nicht davor zurückscheuen, intensiv nachzufragen. Häufig ergibt das offene Gespräch mit dem Bankberater ganz neue Ansatzpunkte zur Verbesserung des Ratings.

Tipp

Wer sich nicht erfahren genug fühlt, seine Bilanzanalyse selbst durchzuführen, sollte ein für viele Unternehmer unbekanntes Angebot nutzen. Die Deutsche Bundesbank erstellt auf Anfrage kostenfreie und detaillierte Bilanzanalysen für kleine und mittelständische Unternehmen. Dabei werden die ermittelten Kennzahlen des Jahresabschlusses dem Branchendurchschnitt gegenüber gestellt.

Die Bonitätsanalyse des Instituts schließt eine Einstufung in „notenbankfähig“ oder „nicht notenbankfähig“ ein. Dieses Prädikat verschafft Unternehmen und Bank gleichermaßen Vorteile. Banken können einen Kredit an ein notenbankfähiges Unternehmen zur Refinanzierung bei der Deutschen Bundesbank einsetzen. Dies verschafft auch einer Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) eine optimale Verhandlungsposition auf Augenhöhe.

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