Digitales Geschäftskonto: Zehn Gründe, die für’s Online Banking sprechen
Wie die Digitalisierung auch die Bankwirtschaft veränderte.
Seit dem Jahr 2005 ist das Online Banking in der deutschen Gesellschaft angekommen und gehört für Unternehmen wie Privatpersonen zum alltäglichen Leben. Dieser Blogbeitrag handelt von der Entwicklung des Online-Bankings in Deutschland und den Vorteilen, die ein digitales Geschäftskonto Ihrem Unternehmen ermöglicht.
Die neue Welt des Internet – alles außer Finanzen
Die Verbraucherbank, später Teil der Norisbank, war einer der Pioniere, die den Mythos Geld schon vor der Entwicklung des Internets Schritt für Schritt entjungferte. Sie arbeitete bereits in den 1970er Jahren mit Selbstbedienungsterminals, die den Kunden erlaubte, ohne Bankmitarbeiter Geld abzuheben und Beträge zu überweisen. Ein absolutes Novum, das die Wogen höher schlagen ließ. Zudem waren dazu Kundenkarten mit PIN-/Tan-Ausstattung nötig, die bis dahin ebenfalls völlig unbekannt waren.
Mit der Entwicklung des Internets 1990 brach unwiderruflich eine neue Zeit an. Nach den ersten technischen Gehversuchen war auch Deutschland dem Internet-Fieber verfallen. Jeder hatte virtuell Hunderte neuer Freunde, Möglichkeiten im Überfluss und war ganz nah dran, am Mittelpunkt der digitalen Welt. Doch eines hüteten die Deutschen weiterhin außerhalb des Netzes wie einen Schatz: ihr Geld. Traditionell lernte man schon früh, dass man über Geld nicht spricht. Da würde man erst recht nicht seine persönlichsten Daten ins Internet stellen. Nein, Online-Banking blieb trotz der allgemeinen Entwicklung außen vor.
Online-Banking in Deutschland – Siegeszug im Schritttempo
Trotz einiger elektronischer Entwicklungen, u. a. mit BTX, blieb es bei kleinen Fortschritten. Es sollte noch bis 2005 dauern, bis das Online-Banking in Deutschland gesellschaftsfähig wurde. Inzwischen waren weltweit bereits 30 % der Bankkunden online mit ihrer Bank vernetzt und betrieben ihre Bankgeschäfte teilweise von Zuhause aus. Das trieb die Öffnung reiner Online-Banken voran, die ohne Filialen und persönliche Beratung auskamen. Auch hierzulande stiegen die Nutzerzahlen langsam aber stetig. Inzwischen wickeln 42 Millionen Deutsche ihre Bankgeschäfte mit 70,2 Millionen Konten teilweise oder vollständig online ab. Dabei zeigt die Entwicklung, wie sich der deutsche Markt sukzessive dem Banking an PC, Tablet oder Smartphone geöffnet hat:
- Während 2009 immerhin schon 42,2 Millionen Girokonten online eröffnet waren, kamen bis 2013 weitere 10 Millionen Girokonten dazu.
- Doch der tatsächliche Siegeszug begann eindeutig in den letzten Jahren, denn Ende 2018 existierten bemerkenswerte 70,2 Millionen online eröffnete Girokonten.
- Damit nutzten 2018 bereits durchschnittlich 59 % der Deutschen das Online-Banking, wobei die Nutzerzahlen nach Bundesländern von 47 % in Mecklenburg-Vorpommern bis 69 % in Bremen variieren.
Das gewachsene Vertrauen in die Sicherheitsmaßnahmen scheint die Bedenken vieler Deutscher überrundet zu haben. Doch kein Vergleich zu den europäischen Spitzenreitern Norwegen und Niederlande mit 96 %, gefolgt von Finnland mit 93 % Online-Nutzern (alle Angaben statista.com).
Digitales Geschäftskonto: Wie sicher kann Online-Banking sein?
Diese Frage beantworten rund 24 % der Deutschen für sich, indem sie keine Bankgeschäfte im Internet abwickeln. Zu groß sind ihre Sicherheitsbedenken. Rund 8,7 Mio Euro Schaden durch Phishing scheinen sie zu bestätigen. Kaum verwunderlich, schaut man sich die technische Entwicklung mancher Bank an. Denn während die Nutzer längst beim Online-Banking angekommen sind, ist das bei einigen Kreditinstituten noch nicht der Fall. Viele deutsche Banken machen dem Gesetz der Trägheit der Masse alle Ehre.
Eine Entwicklungsgeschwindigkeit, die Cyber-Kriminelle auf der negativen Seite des Online-Bankings leicht toppen. Passwortdiebstahl mit manipulierten E-Mails oder Bankseiten, Schadsoftware und das Anzapfen öffentlicher WLANs sind nur einige Möglichkeiten. Sicher ist, 100 %-igen Schutz gibt es nicht. Dennoch können Sie Hackern und Phishing-Experten das Leben sehr schwer machen. Am Ende des Artikels geben wir Ihnen praktische Tipps, wie Sie Ihre Daten einfach und gut schützen.
Welche Vorteile bieten ein digitales Geschäftskonto für Unternehmen und Freiberufler?
Trotz mancher Herausforderung hinsichtlich der Sicherheit, bietet das Eröffnen eines digitalen Geschäftskontos mehr Vorteile als Nachteile. Das wissen auch zunehmend Unternehmen zu schätzen, die sich bislang im Online-Banking eher zurückerhalten haben.
10 Vorteile des Online-Bankings
- Vorteil 1 – Kostengünstige Gesamtpakete
Im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit verbuchen kleine und mittelständische Unternehmen auf ihrem Firmenkonto reichlich Überweisungen, Lastschriften, Einzahlungen, Rücklastschriften, Gebühren und vieles mehr. Dieses Buchungsvolumen lassen sich einige Kreditinstitute teuer vergüten, indem sie jede Buchung einzeln berechnen. Vor allem, wenn das Konto als kostenloses Konto beworben wird. Ein digitales Geschäftskonto ist in der Regel günstiger. Online-Banken und Fintechs bieten häufig Pakete für Konten mit einer bestimmten Anzahl an Buchungen, einer Grundausstattung an Kreditkarten und möglichen Sonderangeboten. Stellen Sie Ihren Vergleich der Anbieter auf diese Möglichkeiten ab.
- Vorteil 2 – Komfortable Zusatzleistungen
Vor allem Online-Banken und Fintechs entwickeln immer wieder innovative Zusatzleistungen, die für KMUs praktisch und komfortabel sind. Dazu gehört der Überweisungsalarm, sobald ein Geldeingang zu verzeichnen ist. Die ständige Kontrolle macht den Geschäftsbetrieb ein wenig einfacher. Statistiken und Tabellen, die für monatliche Reportings genutzt werden, sorgen für Transparenz auf dem Firmenkonto.
- Vorteil 3 – Imagefördernde Wirkung
Kleine, mittelständische Unternehmen und Freiberufler, die über ein digitales Geschäftskonto verfügen, wirken zeitgemäß und preisbewusst. Sie sind offensichtlich gut informiert und legen Wert darauf, sich digital weiterzuentwickeln. Das pflegt ihr Image.
- Vorteil 4 – Jederzeit auskunftsfähig
Während der Besuch in einer Filialbank von Öffnungszeiten abhängig ist, gibt Ihnen ein digitaler Zugang zum eigenen Geschäftskonto 24 h täglich Auskunft. So behalten Sie stets den Überblick und erkennen schnell und an jedem Ort, ob ein Geldeingang erfolgt ist. Auch Nachfragen Ihrer Kunden, des Steuerberaters oder des Finanzamtes können Sie jederzeit beantworten.
- Vorteil 5 – Unkomplizierte Identifikation am PC und Smartphone
Während klassische Filialbanken überwiegend mit dem umständlichen Postident-Verfahren oder mit persönlicher Identifizierung arbeiten, nutzen Online-Banken moderne Verfahren. In der Regel wird die Identifizierung per Video für das Eröffnen eines digitalen Geschäftskontos genutzt. Damit ist der Vorgang in wenigen Minuten erledigt.
- Vorteil 6 – Buchhaltung (fast) nebenbei
Während Geschäftskonten manch klassischer Bank kaum mehr Komfort bieten, als die Umsatzanzeige und bestenfalls deren grafische Darstellung, gehen beispielsweise Fintechs längst viel weiter. Sie bieten Verknüpfungen mit Buchhaltungsprogrammen und Fakturierungstools an, in denen die Umsätze automatisch eingelesen werden. Auch die Verknüpfung mit anderen Bankkonten und Zahlungssystemen wie PayPal ist oft möglich. Berücksichtigen Sie solche Möglichkeiten in Ihrem Vergleich.
- Vorteil 7 – Vermögensanlage 3.0
Die Vermögensanlage kommt bei digitalen Konten ebenfalls nicht zu kurz. Ihre Verknüpfung mit Trading- und Beratungsplattformen ermöglicht anbieterunabhängige Entscheidungen über die Anlage des eigenen Vermögens. Während klassische Banken überwiegend eigene Produkte vertreiben, ermöglichen Fintechs über diese Kanäle ein persönliches Finanzmanagement. Das ermöglicht dem Kunden einen stärkeren Bezug zu seinem Geld und eine größere Entscheidungsfreiheit.
- Vorteil 8 – Versicherungsoptimierer
Eine der Innovationen auf dem Fintech-Markt sind die versicherungsoptimierenden Tools. Dabei werden abgebuchte Beträge zu Versicherungen gecheckt und Angebote recherchiert, die das Versicherungsportfolio in Preis und Leistung optimieren könnten. Auch Kündigungstermine können je nach Angebot gespeichert werden, um alternative Tarife nutzen zu können.
- Vorteil 9 – Alles auf einen Blick
Ein Vergleich ergibt, dass viele Angebote von Direktbanken und Fintechs die Verknüpfung verschiedener Bankkonten ermöglichen. So kann der Kunde nicht nur das Konto bei seiner Online-Bank im Blick behalten, sondern alle Konten. Das spart Zeit und vermeidet Engpässe durch fehlende Übersicht.
- Vorteil 10 – Innovative Zahlungsmöglichkeiten
Wer „state of the art“ sein möchte, sollte nicht nur eine kostengünstige Unternehmensstruktur und eine starke Außenwirkung haben, sondern auch mit zeitgemäßen Zahlungsmöglichkeiten punkten. Dazu gehört längst nicht mehr nur die in Deutschland nach wie vor sehr beliebte Überweisung, sondern inzwischen auch PayPal, Apple Pay, kontaktlose Bezahlmöglichkeiten etc.
Das sollten Sie über ein digitales Geschäftskonto wissen
„We need banking, but we dont’t need banks anymore“, befand Bill Gates schon in den 1990er Jahren und umschrieb damit treffend die Situation, in der sich viele Unternehmen und Freiberufler befinden. Geschäftskonto mit oder ohne körperliche Bank? Bevor man diese Frage beantwortet, sollte man sich fragen, ob man überhaupt ein Geschäftskonto braucht. Denn verpflichtend ist das nur für Kapitalgesellschaften wie GmbH, UG, AG etc.
Alle übrigen Selbstständigen, also Einzelunternehmer und Freiberufler inklusive Kleinunternehmer, können auf ein separates Firmenkonto verzichten und brauchen Privat- und Geschäftsbuchungen nicht zu trennen. Empfehlenswert ist es jedoch für alle, denn getrennte Konten verbessern die Übersichtlichkeit. Auch das Finanzamt bekommt bei einer Betriebsprüfung nur das zu sehen, was wirklich zum geschäftlichen Betrieb gehört.
Ob es ein Konto bei der nächsten Filialbank sein soll oder ein digitales Geschäftskonto ausreicht, hängt vom Unternehmen ab. Denn wird ausschließlich mit Überweisungen gearbeitet, ist das Konto bei einer Direktbank oder einem Fintech-Unternehmen ausreichend. Arbeitet das Unternehmen viel mit Bargeld, braucht es zumindest eine Möglichkeit, diese Barmittel einzuzahlen. Da dies bisher nicht über Einzahlungsautomaten bei Fremdinstituten möglich ist, brauchen Sie in diesem Fall eine Filialbank.
Vergleich von Leistungen und Preisen
Wünschenswert wäre sicher ein kostenloses Geschäftskonto. Einige wenige Banken werben mit diesem Preisvorteil. Vergleichen Sie die Gebühren und Kosten jedoch genau. Ein Blick in die Allgemeinen Bedingungen und die dazu gehörende Preisliste verrät, wo auch ein angeblich kostenloses Konto teuer werden kann. Denn je nach Angebot werden u. a. Buchungen, Kontoauszüge und Rücklastschriften separat berechnet.
Eine klassische Bank berechnet zudem oft unterschiedliche Gebühren für Online-Dienste bzw. Beratungen und Dienste in Filialen. Wer beispielsweise eine Vielzahl an Buchungen hat, sollte die Gebührenstruktur auf versteckte Zusatzgebühren hin absuchen. Das Gleiche gilt für Auszahlungen an Geldautomat und Schalter. Für bestimmte Bankleistungen wird zudem eine Bankenlizenz benötigt, die viele Fintechs nicht haben.
Gehen Sie bei der Suche nach einem Kreditinstitut für ein kostenloses digitales Geschäftskonto Schritt für Schritt vor. Legen Sie Ihre wichtigsten Kriterien für eine Bankverbindung fest:
- Wie viele Buchungen nehmen Sie ungefähr pro Monat vor?
- Welche weiteren Leistungen erwarten Sie von Ihrem kontoführenden Institut?
- Mit welchen Zahlungssystemen sollte Ihre Bank arbeiten?
- Wünschen Sie sich eine Verknüpfung mit einem Buchhaltungsprogramm oder anderen Tools?
- Wie viele Geldautomaten hat das Institut im In- und Ausland? Können Geldautomaten anderer Banken und Sparkassen genutzt werden?
- Wird der Kontokorrentkredit einer Bank beansprucht, um Liquiditätsschwankungen auszugleichen? Wie hoch soll dieser idealerweise sein und welche Kosten dürfen damit verbunden sein? Bestehen Möglichkeiten der Umschuldung bei einem Kreditinstitut?
- Wie viele Konten möchten Sie eröffnen? Um Kosten zu sparen, können Sie bei manchen Anbietern Hauptkonten mit Unterkonten als Paketlösung nutzen.
Filtern Sie bei dem Vergleich der Produkte nicht nach kostenlosen Angeboten, sondern besser nach günstigen Paketen, die ihre wichtigsten Kriterien abdecken. Komplettangebote können im Endergebnis günstiger ausfallen als vordergründig billige Konten.
Smart Factory und der Mittelstand: Diese Probleme sind typisch
Gleichwohl sind noch eine Menge Probleme zu lösen. Dies betrifft zum Beispiel die Anforderungen an Datenschutz und Datensicherheit. Wie in anderen Bereichen leiden zudem viele Unternehmen unter dem Fachkräftemangel. Nicht zuletzt ist die Konjunktur in den vergangenen Jahren stets gut gelaufen. Auch dies dämpft die Dynamik bei Innovationsprozessen erfahrungsgemäß. Die meisten Unternehmen sehen die größten Anreize für Digitalisierungsprozesse bei Prozessoptimierungen. Es geht weniger darum, akute Probleme auf der Kostenseite oder einen Auftragsmangel zu bewältigen. Ein Problem aus Sicht vieler Unternehmen ist das Risiko, zu früh zu investieren und die Investitionen zu verlieren. Der Hintergrund: Bei vielen Prozessen setzen sich irgendwann Standardlösungen durch. Unternehmen, die jetzt viel Geld in eigene Lösungen investieren, haben vermutlich das Nachsehen.
Oft fehlt eine ganzheitliche Strategie zur Smart Factory
Vielen Unternehmen fehlt es an einer ganzheitlichen Strategie. Oft wird lediglich über Prozessoptimierungen in einzelnen Bereichen nachgedacht. Langfristig aber, da sind sich Experten sicher, wird Digitalisierung alle Bereiche eines Unternehmens betreffen. Insbesondere werden alle Bereiche eines Unternehmens miteinander vernetzt sein. Ein Beispiel dafür ist der Roboter, der eine Schraube aus dem Warenlager nimmt, diese verschraubt und anschließend eine Nachricht an das Rohstofflager sowie an die Buchhaltung schickt.
Vielen KMUs fällt die Umsetzung schwer
Gerade vielen KMUs fällt die konkrete Umsetzung von Digitalisierungsprojekten schwer. Die Gründe dafür sind vielfältig. Die Angst vor zu hohen Investitionen, technische Fragen und nicht zuletzt der Fachkräftemangel stellen große Hürden dar.
Eine niedrigschwellige Möglichkeit für KMUs ist staatlich geförderte Digitalisierungsberatung. Diese gibt es für kleine und mittlere Unternehmen zahlreiche Branchen inklusive dem Handwerk. Es gibt verschiedene Förderprogramme. Das Bundesministerium für Wirtschaft hat zum Beispiel das Programm „Go digital“ aufgelegt. Dieses umfasst die Module „digitalisierte Geschäftsprozesse“, „digitale Markterschließung“ und „IT Sicherheit“. Zum Programm gehören Beratungsleistungen. Autorisierte Berater unterstützen bei Fragen rund um die Digitalisierung und helfen auch auf dem Weg zu staatlichen Fördermitteln.
Das Programm richtet sich gezielt an KMUs mit weniger als 100 Mitarbeitern und einer Jahresbilanzsumme von höchstens 20 Millionen EUR. Die autorisierten Berater müssen verschiedene Nachweise erbringen. Dazu gehört zum Beispiel die Gewähr einer wettbewerbsneutralen Beratung und ein Bezug zu kleinbetrieblicher Beratungsklientel. Außerdem müssen die Berater mit Fachhochschulen und Forschungseinrichtungen zusammenarbeiten. Gefördert werden bis zu 30 Beratertage innerhalb eines halben Jahres. Die Förderung beträgt 50 % des Tagessatzes bis maximal 1100 EUR.
Achten Sie dabei auf diese 7 Leistungsgruppen:
- Kontoführungsgebühren: Sie fallen monatlich an und können je nach Anbieter die Kontoführung stark verteuern. Sie variieren zwischen 0 und 100 EUR pro Monat für ein Firmenkonto.
- EC- und Kreditkarten: Je nach Anbieter sind bereits EC- und Kreditkarten im Angebot enthalten, die keine weiteren Kosten verursachen. Zum Teil werden dafür jedoch Gebühren bis zu 30 EUR pro Monat aufgerufen.
- Buchungskosten: Was früher selbstverständlich in den Kontoführungsgebühren enthalten war, entwickelt sich heute zu einem erheblichen Kostenfaktor. Dabei wird nach beleglosen und beleghaften Buchungen unterschieden. Bei Direktbanken oder sonstigen Anbietern sind beleghafte Buchungen oft gar nicht möglich. Grundsätzlich sind sie jedoch kostenintensiv und liegen zwischen 0 und 10 EUR pro Buchung. Beleglose Buchungen können mit bis zu 40 Cent pro Vorgang zu Buche schlagen.
- Weitere Leistungen: Daueraufträge, Rücklastschriften oder Bareinzahlungen sind beispielsweise bei den meisten Anbietern kostenpflichtig und können ein vermeintlich kostenloses Konto stark verteuern. Hier hilft nur ein Vergleich im Detail.
- Verzinsung: Nicht nur die Verzinsung auf mögliche Guthaben, sondern auch Strafzinsen und Zinsen für die Inanspruchnahme eines bereitgestellten Kontokorrentkredits sollten Sie in Ihren Vergleich einbeziehen.
- Fördermittel: Kann die Bank die Beantragung von Fördermitteln unterstützen? Dazu ist es notwendig, dass sie anerkannt ist zur Beantragung staatlicher oder kommunaler Förderkredite. Auf die meisten Online-Banken und Fintechs trifft diese Voraussetzung bisher nicht zu.
- Buchhaltung und Fakturierung: Zusätzliche Tools können je nach Angebot im Paketpreis inbegriffen sein oder zusätzliche Kosten verursachen. Prüfen Sie im Vorfeld, welche Tools Sie benötigen
Welche Anbieter gibt es und worauf sollten Sie achten?
Wer ein Kreditinstitut für sein digitales Geschäftskonto sucht, hat die Auswahl unter 4 Typen von Anbietern:
Sparkassen: Sie sind selbstständige Kreditinstitute des öffentlichen Rechts, deren Träger Landkreise, Gemeinden oder Zweckverbände sind. Nach ihrer Satzung ist der Hauptzweck nicht die Gewinnerzielung, sondern die ausreichende Versorgung der Bevölkerung und der Wirtschaft, insbesondere des Mittelstands, mit kreditwirtschaftlichen Leistungen. Vor allem die regional erfahrenen Sparkassen sind für viele mittelständische Unternehmen der ideale Geschäftspartner, u. U. auch im Ausland.
Genossenschaftsbanken: Sie positionieren sich als regional tätige Mittelstandsbanken, da sie ursprünglich Selbsthilfeeinrichtungen der Landwirtschaft und des Mittelstands waren. Ihre Kunden sind zu 50 % mitbestimmende Teilhaber der Bank. Längst haben sich Genossenschaftsbanken zu einem der dichtesten Bank-Netze europaweit verknüpft, das jedem Unternehmer Sicherheit und Unterstützung bietet.
Privatbanken: Dabei handelt es sich um private Geschäftsbanken, die je nach Größe und Fokus oft als Großbanken oder Auslandsbanken bezeichnet werden (z. B. Deutsche Bank, Commerzbank). Sie werden zentral gesteuert und verfügen meist über Filialen im In- und Ausland. Sie handeln gewinnorientiert. Aufgrund ihrer Größe werden Änderungen und Neuerungen in langwierigen Abstimmprozessen entschieden. Für Unternehmen, die international tätig sind und Beratung in diesem Bereich benötigen, sind Privatbanken häufig optimale Partner.
Direktbanken und Fintechs: Das sind Gründungen im Finanzbereich, die kostengünstig und innovativ bis experimentierfreudig sind (Holvi, Kontist, N26, Penta, Skatbank etc.). Vor allem Apps werden von Fintechs erfolgreich mit innovativem Zusatznutzen entwickelt, beispielsweise mit Verknüpfungen zu Rechnungsprogrammen und Steuerberatungstools. Im Vergleich sind ihre Angebote meist wirtschaftlicher als die der klassischen Banken. Beachten Sie: Nicht alle diese Unternehmen haben bereits eine Bankenlizenz, daher sollten Sie die Angebote und das Portfolio im Detail prüfen.[/vc_column_text][vc_column_text]
Hinterfragen Sie Geschäftspolitik und Fokus
Um Finanzierungen zu erhalten, informieren Sie sich vorab über die Schwerpunkte der jeweiligen Bank. Einige Kreditinstitute sind spezialisiert auf Finanzierungen von Kommunen, andere auf Heilberufe oder auf Förderfinanzierungen in Zusammenarbeit mit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Letztere stehen besonders bei Sparkassen im Fokus, die in Deutschland immerhin fast jede zweite Finanzierung von Existenzgründungen unterstützen. Auch einige Privatbanken sind mit Existenzgründungszentren auf die Förderung von Start-ups spezialisiert.
Von welchen Erfahrungen berichten Kunden?
Um die richtige Bank zu finden, fragen Sie in Ihrer Branche, mit wem andere Unternehmer ihre Finanzierung gemacht haben. Generell sind persönliche Empfehlungen oder die Vorbehalte anderer Selbstständiger für die Auswahl sehr wichtig. Denn selbst wenn es bei Ihrer Wunschbank Produkte für Gründungen gibt, kann es sein, dass sie diese nicht an Kleinunternehmer und Freiberufler ausgibt. Oft stehen auch bestimmte Branchen auf der Liste der Ablehnungen, da sich ihre Zahlungsbereitschaft als schlecht herausgestellt hat. Nutzen Sie zusätzlich das Internet für einen Vergleich.
Ist eine Schufa-Abfrage nötig?
Die meisten Banken sind in Deutschland der Schufa angeschlossen, also der Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung. Dies bedeutet, dass die vertraglich verbundenen Kreditinstitute an die Schufa melden, sobald ein Girokonto oder Kontokorrentkonto eröffnet oder gekündigt wird. Auch Darlehen und Titel werden darin aufgeführt. Vor allem viele Sparkassen nutzen die Daten der Schufa nicht mehr, sondern beziehen ihre Informationen über andere Dienste.
Falls Ihr Schufa-Eintrag negativ sein sollte, weil Sie beispielsweise eine Darlehenskündigung erhalten haben, ist das Eröffnen eines Kontos schwierig. Es empfiehlt sich dann, nach einem Institut zu suchen, das ohne Schufa arbeitet. Dabei sollten Sie jedoch beachten, dass nicht jede Geschäftsbank Produkte für jede Rechtsform anbietet. Hier hilft nur ein detaillierter Vergleich der Portfolios und Bedingungen.
Die Zukunft liegt im (sicherheitsbewussten) digitalen Banking
Kein Zweifel, die Zukunft der Bankenwelt liegt im digitalen Banking. Wobei der Mix mit zeitgemäßen Filialbanken eine wichtige Ergänzung darstellt. Beide Systeme haben ihre Berechtigung und werden von den Verbrauchern gefordert. Der Schwerpunkt liegt jedoch auf der komfortableren und flexibleren digitalen Variante.
Dabei werden an die Sicherheitsanforderungen immer höhere Ansprüche gestellt. Das sehen auch deutsche Gerichte so, die ein besonderes Risikobewusstsein seitens der Firmenkunden erwarten. Denn noch immer gehen Unternehmen und deren Mitarbeiter zu sorglos mit der IT-Sicherheit und den notwendigen Passwörtern um. Das erhöht die Haftungsrisiken enorm. Berücksichtigen Sie daher bei Ihrem Vergleich der Anbieter auch unsere Sicherheitstipps:
- Sicherheits-Tipp 1: Prüfen Sie, mit welcher Sicherheitsausstattung die ausgewählte Bank oder das Fintech arbeitet. Nutzen Sie selbst eine aktuelle Virenschutzsoftware und Firewall.
- Sicherheits-Tipp 2: Achten Sie bei Ihrem Vergleich darauf, dass das ausgewählte Finanzunternehmen eine Verschlüsselung der Daten einsetzt. Auch Sie selbst sollten in Ihren Endgeräten, wie Smartphone, PC und Tablet, eine Verschlüsselungssoftware verwenden. Halten Sie Software und Hardware stets auf dem aktuellen Stand.
- Sicherheits-Tipp 3: Prüfen Sie, ob Sie bei Ihrem Wunschanbieter jederzeit und unkompliziert Limits für Transaktionen erfassen und ändern können. So kann der Schaden im Falle eines Angriffs auf Ihr Konto im Rahmen gehalten werden.
- Sicherheits-Tipp 4: Nutzen Sie keine öffentlichen und ungeschützten WLANs. Betreiben Sie keine Bankgeschäfte von fremden Geräten. Löschen Sie direkt nach der Nutzung den Cache (Pufferspeicher).
- Sicherheits-Tipp 5: Hat Ihr Vergleich der Anbieter einen Favoriten ergeben, klären Sie vor Eröffnen eines Kontos, ob jeder Kontenzugriff bei dem Institut protokolliert wird. Im Fall einer kriminellen Handlung benötigen Sie diese Protokolle als Beweis über den fremden Zugriff.
- Sicherheits-Tipp 6: Speichern Sie für den Fall einer Cyber-Attacke die dafür vorgesehene Notrufnummer 116 116 und melden Sie den Vorfall sofort.
Fazit
Im vorangegangenen Artikel wurde ausführlich erläutert, worauf es bei der Wahl des digitalen Bankkontos zu achten ist. Die Vorteile für Unternehmen überwiegen dabei signifikant eventuelle Nachteile. Im Zuge der allgemeinen Digitalisierung, die inzwischen auch den Mittelstand erfasst, sollte man sich zeitnah mit einem Wechsel befassen, um den Anschluss nicht zu verlieren.
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