Betriebsmittel richtig finanzieren – Diese Möglichkeiten haben Unternehmen
Abgrenzung zum Unternehmenskredit
Ein Betriebsmittelkredit dient in erster Linie der kurzfristigen Finanzierung von Betriebsmitteln, um den Geschäftsbetrieb eines Unternehmens aufrechtzuerhalten. Diese Kreditart hat in der Regel eine kurze Laufzeit und wird häufig auch als revolvierende Kreditlinie angeboten.
Im Gegensatz dazu kann ein normaler Unternehmenskredit für verschiedene Zwecke verwendet werden, z. B. für langfristige Investitionen wie den Kauf von Anlagevermögen, die Finanzierung von Expansionen oder Übernahmen oder die Finanzierung von Forschung und Entwicklung. Diese Art von Krediten hat gewöhnlich eine längere Laufzeit und erfordert häufig eine detaillierte Analyse der Finanzlage des Unternehmens sowie Sicherheiten wie Vermögenswerte oder Bürgschaften.
In der Praxis ist die Unterscheidung jedoch fließend, da viele Kredite mit freiem Verwendungszweck auch als Betriebsmittelkredite ausgegeben werden.
Verwendungszwecke von Betriebsmittelkrediten
Unternehmen nehmen Betriebsmittelkredite auf, um ihre laufenden Geschäftskosten zu finanzieren. Der Zweck von Betriebsmittelkrediten besteht darin, den Unternehmen zusätzliche Liquidität zur Aufrechterhaltung und Finanzierung der laufenden Geschäftstätigkeit zur Verfügung zu stellen, z. B. für den Kauf von Rohstoffen und Vorprodukten, die Vorfinanzierung von Projekten, die Zahlung von Löhnen und Gehältern und die Deckung laufender Betriebskosten wie Miete und Stromrechnungen.
Betriebsmittelkredite werden oft kurzfristig aufgenommen, um den Kapitalbedarf von Unternehmen in Zeiten des Umsatzwachstums, saisonaler Schwankungen oder bei unvorhergesehenen Ausgaben wie Reparaturen, Wartung oder steigenden Rohstoffpreisen zu decken.
Wer erhält einen Betriebsmittelkredit?
Wie bei einem normalen Kredit sind auch bei einem Betriebsmittelkredit einige Anforderungen zu erfüllen. Hier finden Sie eine kurze Checkliste der notwendigen Voraussetzungen:
Konstanter oder steigender Umsatz
Positives Betriebsergebnis
Freier Kapitaldienst
Nicht zu hoher bestehender Verschuldungsgrad
Keine Negativmerkmale (Schufa, Crefo, Kontoauszüge z.B. Pfändungen)
Keine Entnahmen über den Gewinn hinaus
Ordnungsgemäße Buchführung und Bilanzstruktur
Alternativen zur Finanzierung von Betriebsmitteln
Neben einem Betriebsmittelkredit gibt es weitere alternative Finanzierungsoptionen für Unternehmen, um ihre Betriebsmittel zu finanzieren, darunter Einkaufsfinanzierung, Revenue Based Finance und Leasing.
Einkaufsfinanzierung ermöglicht es Unternehmen, Lieferantenrechnungen zu finanzieren, indem der Finanzierer Zahlungen an Lieferanten vorab leistet und den Rechnungsbetrag vom Unternehmen später mit einem deutlich verlängerten Zahlungsziel erhält. Dadurch können Unternehmen ihre Liquidität verbessern und ihren Cashflow optimieren.
Revenue-Based Financing basiert auf der Finanzierung von zukünftiger Einnahmen und ist besonders für Unternehmen mit saisonal schwankenden Umsätzen nützlich. Mit dieser Option können Unternehmen ihre Rückzahlungen an den Kreditgeber an ihre Einnahmen anpassen, was ihnen mehr Flexibilität verschafft. Außerdem ist diese Finanzierungsform an weniger strenge Voraussetzungen geknüpft.
Leasing und Mietkauf sind weitere beliebte Optionen, bei denen Unternehmen Anschaffungen im Anlagevermögen wie Maschinen, Geräte oder Fahrzeuge mieten, anstatt sie zu kaufen. Dies kann helfen, die Liquidität zu schonen, da Unternehmen keine hohen Anfangsinvestitionen tätigen müssen. Zudem können Leasingverträge oft flexibler gestaltet werden als Betriebsmittelkredite.
Insgesamt sind Einkaufsfinanzierung, Revenue-Based Financing und Leasing gute Alternativen zum Betriebsmittelkredit, die unter Umständen sogar mehr Flexibilität und bessere Konditionen bieten können. Es ist jedoch wichtig, die individuellen Bedürfnisse des Unternehmens zu berücksichtigen und die Option zu wählen, die am besten zu den spezifischen Anforderungen des Unternehmens passt.
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