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Aus diesen 7 Quellen finanziert sich der Mittelstand

Welche Alternativen gibt es, wenn sich die Bedingungen bei der Kreditvergabe wieder verschlechtern?

Banken spielen bei der Mittelstandsfinanzierung eine wichtige Rolle und sind unter den Finanzierungsquellen für KMUs nicht wegzudenken. Die Kreditinstitute geraten allerdings zunehmend unter Druck. Höhere Regulierungsstandards, die labile internationale Konjunktur und diverse Unsicherheiten wie zum Beispiel der Brexit bedrohen die Fähigkeit zur Kreditvergabe. Der Mittelstand kann jedoch ausweichen – und tut dies auch bereits.

Krise im Bankensektor: Wird die Kreditvergabe bald schwieriger?

Das böse Wort der Kreditklemme – immer wieder macht es die Runde. Das düstere Szenario: Banken vergeben keine Kredite mehr an Unternehmen, die daraufhin ihre Investitionstätigkeit zurückfahren. Es kommt zu Einbrüchen bei Produktion und Beschäftigung, worauf Arbeitslosigkeit und Konsumrückgang folgen. Im schlimmsten Fall führt eine solche Rezession sogar zu einer globalen Weltwirtschaftskrise.

Bis jetzt läuft die Kreditvergabe noch gut

Die gute Nachricht: Bis jetzt ist davon wenig zu spüren. Die Unternehmen schätzen einer Befragung der bundeseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) die Situation bei der Kreditvergabe so gut ein wie lange nicht. Das historisch niedrige Zinsniveau trägt dazu ebenso bei wie lockere Kreditrichtlinien im Bankensektor. Laut der KfW Studie geben lediglich 8,9 Prozent der Unternehmen Deutschland an, Schwierigkeiten bei der Kreditvergabe zu haben. Dies ist ein Drittel weniger als noch im Jahr 2012. 60,6 Prozent der KMUs berichten dagegen von einem leichten Kreditzugang.

Allerdings zeigen sich Unterschiede im Hinblick auf die Größe der Unternehmen. Bei den Kleinunternehmen mit bis zu 1 Million EUR Jahresumsatz meldete fast jedes Fünfte (19,4 %) Schwierigkeiten beim Zugang zu benötigen Krediten an. Dies dürfte auch darauf zurückzuführen sein, dass sich die Ratings kleiner Unternehmen weniger stark verbessern als die großer Unternehmen. Laut KfW melden 34,5 % der Unternehmen eine Verbesserung ihrer Ratingnoten. Nur 8,1 % berichteten über Verschlechterungen.

Besonders langfristige Kredite sind gefragte Finanzierungsquellen

Bankkredite sind als Unternehmensfinanzierung nach wie vor nicht wegzudenken unter den Finanzierungsquellen. Der Studie zufolge führten 53,9 % der Unternehmen im letzten Jahr Verhandlungen über einen Bankkredit. Dies ist immer noch sehr viel, aber etwas weniger als in den Vorjahren. Interessiert sich ein Unternehmen für einen Kredit, fragt es am häufigsten langfristige Kredite nach (54,9 %). Auch die Nachfrage nach mittel-  und kurzfristigen Krediten (51,6 % bzw. 51,1 %) ist hoch.

Trotz des guten Umfelds scheitern bis zu 9,7 % der Kreditverhandlungen. Auch hier spielt die Größe der Unternehmen eine wichtige Rolle. Unternehmen mit einem Jahresumsatz unter 10 Millionen EUR müssen bis zu viermal häufiger eine Absage hinnehmen als Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als 10 Million EUR. Die KfW befragte für die Studie Unternehmen verschiedener Größen, Branchen und Rechtsformen aus ganz Deutschland. Die Befragung fand von Mitte Dezember 2018 bis Ende März 2019 statt. Insgesamt nahmen 1300 Unternehmen an der Befragung teil.

Finanzierungsquellen erschöpft? Mögliche Gründe für die Verschlechterung der Kreditvergabe

Es gibt eine Reihe von Gründen, aus denen sich die bislang günstige Kreditvergabe in Zukunft verschlechtern könnte. Dazu zählen konjunkturelle und politische Unsicherheiten, höhere Anforderungen der Regulierung und (paradoxerweise) auch die EZB Geldpolitik.

    • Brexit und andere Politische Unsicherheiten

Der Brexit ist auch für Banken mit verschiedenen Unwägbarkeiten verbunden. Manche Ökonomen erwarten für den Fall eines ungeregelten Austritts des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union eine scharfe Rezession auf der Insel. Diese könnte zu vermehrten Firmenpleiten und damit verbundenen Kreditausfällen führen.

Es gibt viele weitere politische Unsicherheiten. Diese betreffen zum Beispiel den im Herbst 2019 drohenden Handelsstreit zwischen der EU und den USA. Sollte es zu höheren Zöllen auf EU-Produkte kommen, könnte dies viele Unternehmen hart treffen. Auch dieses Risiko betrifft die Banken durch Ausfallrisiken.

    • Finanzierungsquelle: EZB Geldpolitik

Die EZB will mit ihrer Geldpolitik eigentlich die Kreditvergabe erleichtern. Deshalb haben die Notenbanker die Zinsen auf null und darunter abgesenkt. Zusätzlich kauft die Zentralbank seit Jahren Anleihen im großen Stil, um die Märkte mit Liquidität zu fluten. Paradoxerweise könnte gerade diese Praxis die Kreditvergabe der Banken erschweren. In der Branche werden zunehmend Klagen über eine Belastung des eigenen Geschäftsmodells laut.

Banken verdienen weniger als früher an der Spanne zwischen Guthabenzins und Kreditzins. Mittlerweile müssen zudem immer mehr Banken Negativzinsen an die EZB entrichten. Dies belastet die Gewinnsituation der Institute und damit mittel- bis langfristig auch die Fähigkeit zur Kreditvergabe. Hart treffen könnte dies insbesondere kleinere, regionale Institute mit enger Verbindung zum Mittelstand.

    • Schwache Konjunktur

Banken verhalten sich bei der Kreditvergabe seit jeher prozyklisch. Boomt die Konjunktur, werden die Kreditvergaberichtlinien gelockert. Kündigt sich eine Rezession an, schränken Banken die Kreditvergabe ein. Aktuell stehen die Zeichen auf Rezession. Die Nachrichtenlage ist gekennzeichnet von Auftragsrückgängen, Überlegungen zu Kurzarbeit, rückläufigen Stimmungsindikatoren etc.

    • Strengere Regulierung

Ein weiteres Risiko für die Kreditvergabe stellt eine strengere Regulierung dar. Mit einer solchen ist spätestens dann wieder zu rechnen, wenn irgendwo in Europa eine kriselnde Bank mit Steuergeld vor dem Untergang gerettet werden muss.

Die Bankenregulierung wird seit den 1990er Jahren (zumindest in Europa) eigentlich durchgängig strenger. Insbesondere seit der Basel II Richtlinie aus dem Jahr 2007 verlangen die Regulierungsbehörden von Kreditinstituten deutlich mehr Anstrengungen im Risikomanagement. Banken müssen die Bonität von Kreditnehmern genauer prüfen und Eigenkapital für eingegangene Kreditrisiken vorhalten. Dies führt tendenziell zu höheren Finanzierungskosten und mehr Kreditablehnungen.

Finanzierungsquellen gesucht: Der Mittelstand will wachsen

Mittelständische Unternehmen in Deutschland verfolgen mit Finanzierungen häufig Wachstumspläne. Wachstumsfinanzierungen gehören zu den wichtigsten Anliegen rund um die Kreditaufnahme. Darüber hinaus gibt es weitere Anlässe. Zunehmend an Bedeutung gewinnen Nachfolgefinanzierungen. Dabei verschaffen Inhaber eines Unternehmens ihren Nachfolgern einen Kredit, mit dem sie sich selbst das Unternehmen abkaufen lassen.

Ein weiterer typischer Anlass für die Kreditaufnahme durch KMUs sind Refinanzierungen. Laufen bestehende Kredite aus bzw. werden Anleihen fällig, ist eine hohe Rückzahlung fällig. Diese kann entweder durch angesparte Gewinnrücklagen oder mit einer Neufinanzierung beglichen werden

Die 7 Finanzierungsquellen des Mittelstands

Mittelständische Unternehmen können mittlerweile aus einer Vielzahl an Finanzierungsquellen schöpfen. Neben klassischen Bankdarlehen gehören dazu auch Finanzierungssurrogate wie zum Beispiel Leasing und Factoring. Besonders beliebt ist zudem die Innenfinanzierung.

1. Innenfinanzierung

Die Innenfinanzierung bezeichnet die Finanzierung von Vorhaben ohne externer Kapitalgeber. Damit sind sowohl Fremdkapitalgeber wie Banken Banken als auch Eigenkapitalgeber gemeint. Nutzt ein Unternehmen die Innenfinanzierung als Finanzierungsquelle, thesauriert es zum Beispiel Gewinne oder finanziert Anschaffungen durch Rückstellungen. Die Innenfinanzierung ist das Mittel der Wahl für ertragsstarke Unternehmen. Unternehmen mit einer hohen Innenfinanzierungskraft weisen typischerweise einen hohen Cashflow auf. Für neu gegründete und defizitäre Unternehmen kommt Innenfinanzierung dagegen in der Regel  nicht infrage.

Der größte Vorteil der Innenfinanzierung besteht darin, dass die Abhängigkeit von externen Kapitalgebern entfällt. Außerdem fallen keine Finanzierungskosten im engeren Sinn an. Im Gegenzug ist das Potenzial der Innenfinanzierung auf die Rückstellungen bzw. Gewinnthesaurierungen begrenzt.

2. Bankdarlehen

Bankdarlehen werden von Kreditinstituten an Unternehmen vergeben. Die Finanzierungsquelle Bankdarlehen lässt Unternehmen prinzipiell jedes Vorhaben finanzieren. Die Kredite unterscheiden sich bei Laufzeit, Rang und Konditionen. Bankdarlehen gibt es mit Laufzeiten von einem Tag bis hin zu mehreren Jahrzehnten. Zu den Darlehen mit sehr kurzen Laufzeiten gehören zum Beispiel Kontokorrentkredite. Diese werden als Kreditlinie eingeräumt und können flexibel in Anspruch genommen werden. Kontokorrentkredite sind relativ teuer und eignen sich deshalb nicht für langfristige Finanzierungen.

Klassische Bankdarlehen können als Annuitätendarlehen oder Tilgungsdarlehen gestaltet sein. Tilgungsdarlehen eignen sich zum Beispiel gut, wenn die Tilgung mit den Abschreibungen harmonisiert wird. Tendenziell steigen die Zinsen eines Bankdarlehens mit der Laufzeit. Eine weitere maßgebliche Größe für die Höhe der Zinsen ist das Kreditausfallrisiko. Dieses wird durch die Bonität des Unternehmens bestimmt. Je schlechter die Bonität, desto höher der Risikozuschlag und damit auch der Zins.

Die meisten Bankdarlehen sind erstrangige Darlehen. Das bedeutet, dass das Darlehen im Insolvenzfall vollständig in die Insolvenzmasse einfließt und gleichberechtigt mit den Ansprüchen aller anderen Gläubiger bedient wird. Im Gegensatz dazu werden nachrangige Darlehen erst aus der Insolvenzmasse bedient, wenn alle vorrangigen Gläubiger vollständig bedient wurden. Nachrangige Darlehen sind deshalb deutlich teurer als erstrangige Darlehen.

3. Private Equity

Private Equity ist auch für immer mehr Mittelständler eine Alternative. Equity bezeichnet Eigenkapital, „private“ bezieht sich auf die Bereitstellung außerhalb von Börsen (im Gegensatz dazu bezeichnet Public Equity börsennotiertes Eigenkapital). Equity Capital kommt von privaten oder institutionellen Anlegern. Typischerweise handelt es sich um spezialisierte Kapitalbeteiligungsgesellschaften. Diese investieren für einen zumeist recht eng umrissenen Zeitraum von 5-7 Jahren in Unternehmen und planen von Beginn an, die Beteiligung am Ende dieses Zeitraums mit Gewinn wieder abzustoßen.

Ein wesentlicher Vorteil von Private Equity besteht darin, dass keine Zinsen gezahlt werden müssen. Im Gegenzug müssen Unternehmen einen Teil der Gewinnansprüche und Stimmrechte dauerhaft an Dritte abgeben. Wer sich für Private Equity entscheidet, sollte sich den Kapitalgeber genau ansehen. Dessen Anlagephilosophie sollte zum eigenen Unternehmen passen. Dies gilt insbesondere, wenn der Kapitalgeber maßgeblichen Einfluss erhält.

4. Gesellschafterdarlehen

Mit einem Gesellschafterdarlehen leiht ein Gesellschafter einem Unternehmen, an dem er beteiligt ist, Geld. Gesellschafterdarlehen gibt es im Wesentlichen bei Kapitalgesellschaften. Der Gesellschafter stellt dem Unternehmen dabei Geld zur Verfügung, das jedoch nicht als Eigenkapital deklariert wird. Gesellschafterdarlehen eignen sich, wenn ein Gesellschafter zusätzlich als Gläubiger eines Unternehmens auftreten möchte. Typischerweise sind solche Gesellschafter eng mit dem Unternehmen verbunden.

5. Leasing

Leasing als Finanzierungsquelle ist eine Alternative zur Anschaffung eines Wirtschaftsgutes auf Kredit. Fast alle Wirtschaftsgüter können heutzutage auch geleast werden. Leasing gibt heute für Autos, Schiffe, Gebäude, IT Ausstattung, Büromöbel etc. Beim Leasing verbleibt das Eigentum an dem Wirtschaftsgut in der Bilanz des Leasinggebers. Der Leasingnehmer nimmt keinen Kredit auf, sondern zahlt lediglich eine monatliche Rate. Diese macht er als Betriebsausgaben geltend.

Leasing bietet Vorteile bei der Eigenkapitalquote und Liquidität. Die Eigenkapitalquote verbessert sich im Vergleich zu einer Finanzierung mit einem Kredit. Wird zum Beispiel ein Fuhrpark im Wert von 1 Million EUR mit einem Bankkredit angeschafft, führt dies einer Bilanzverlängerung und zu einer Verringerung der Eigenkapitalquote. Wird der Fuhrpark durch ein Leasinggeschäft angeschafft, entsteht keine Veränderung in der Bilanz. Die Eigenkapitalquote verschlechtert sich somit nicht.

Im Hinblick auf die Liquidität ergeben sich Vorteile durch das Pay-as-you-earn-Prinzip. Die geleasten Gegenstände weisen am Ende der Grundleasinglaufzeit typischerweise einen Restwert auf. Dieser wird während der Leasinglaufzeit lediglich finanziert, jedoch nicht getilgt. Dadurch fallen die Leasingraten geringer aus als die Raten eines Darlehens.

6. Anleihen

Anleihen kommen auch für KMUs immer häufiger als Alternative zu einem Bankdarlehen in Betracht. Investoren suchen in Zeiten niedriger Zinsen händeringend nach gut verzinsten Anlagemöglichkeiten. Der Mittelstand hat hier noch einiges zu bieten. Natürlich eignen sich nicht alle KMUs für börsennotierte Anleihen. Anleiheschuldner sollten ein stabiles und seit mehreren Jahren gut laufendes Geschäftsmodell vorweisen können. Starke Finanzkennzahlen wie zum Beispiel eine hohe Eigenkapitalquote sind ebenso wichtig wie ein stabiler Cashflow. Hilfreich ist eine gute Marktposition, die das Durchsetzen guter Preise ermöglicht und damit die Margen absichert.

Anleihen sind für KMUs erst ab einem gewissen Finanzierungsbedarf interessant. Die Untergrenze liegt im Bereich von 20-25 Mio. EUR. Alles darunter ist aufgrund recht hoher Fixkosten für den Zugang zum Kapitalmarkt selten attraktiv.

7. Factoring

Der Abschluss eines Factoringvertrags kann Liquidität freisetzen und damit die Finanzierung eines Vorhabens ermöglichen. Mit Abschluss eines Factoringvertrags verkauft ein Unternehmen seinen gesamten Forderungsbestand und alle zukünftigen Forderungen an einen Factor. Dieser zahlt die Forderungen innerhalb kürzester Zeit aus und trägt (bei echtem Factoring) sämtliche Adressenausfallrisiken. Als Finanzierungsquelle erfüllt Factoring dadurch, eine Finanzierungsfunktion (schnellerer Liquiditätszufluss nach Rechnungsstellung) und eine Delkrederefunktion (Übernahme des Ausfallrisikos durch den Factor). Sehr häufig werden Factoringunternehmen auch mit Forderungsmanagement, Inkasso etc. beauftragt.

Eigenkapitalquoten steigen bei Mittelständlern

Generell ist ein Trend hin zu steigenden Eigenkapitalquoten bei Mittelständlern zu verzeichnen. Dies belegt eine Studie der KfW. Der Förderbank zufolge hat die Eigenkapitalquote der KMUs in Deutschland seit Anfang der 2000er Jahre kontinuierlich zugelegt. Im Jahr 2016 lag die Eigenkapitalquote des Mittelstands demnach bei durchschnittlich 30 Prozent. Dies ist ein sehr guter Wert. Im Jahr 2002 waren es noch 18,4 Prozent.

Der Anstieg der Eigenkapitalquote betrifft nahezu den gesamten Mittelstand. Größere Unternehmen (dazu zählt die KfW solche mit mehr als 50 Vollzeitbeschäftigten) steigerten ihre Eigenkapitalquote zwischen 2002 und 2016 um zwölf Prozentpunkte auf 33,6 Prozent. Bei den KMUs mit 10-49 Vollzeitbeschäftigten lag das Plus bei 15 Prozentpunkten und die Eigenkapitalquote am Ende bei ziemlich genau 30 Prozent.

 
Fast der gesamte Mittelstand verzeichnet eine höhere Eigenkapitalquote
 

Kleine KMUs mit weniger als zehn Vollzeitbeschäftigten steigerten ihre Eigenkapitalquote im selben Zeitraum um 7,6 Prozent auf 22,5 Prozent im Jahr 2016. Der Trend lässt sich der Studie zufolge in fast allen Branchen beobachten.

Individuelle Finanzierungslösungen gewinnen an Bedeutung

Individuelle Finanzierungslösung gewinnen für den Mittelstand an Bedeutung. Mittelständler können heute zwischen deutlich mehr Finanzierungsvarianten wählen als noch vor 20 Jahren. Ein Grund dafür ist die zunehmende Digitalisierung des Kreditgeschäfts. Diese hat neue Anbieter auf den Plan gerufen.

FinTechs im Bereich Unternehmensfinanzierung agieren als eine Art Mischung aus Berater und Vermittler. Die Unternehmen greifen auf einen großen Pool an Finanzierungslösungen verschiedenster Anbieter zurück. Zu den Finanzierungsquellen zählen klassische Kredite genauso wie Leasing, Factoring und mehr. Diese Anbieter können Unternehmen mit sehr unterschiedlichen Ausgangssituationen Finanzierungsangebote unterbreiten. Scheitert ein Unternehmen an den Annahmekriterien einer Bank, kann es bei solchen FinTechs dennoch eine Lösung erhalten.

Eine individuelle Finanzierungslösung kann zum Beispiel vorsehen, Wachstumsfinanzierung ohne Schwächung der Eigenkapitalquote zu ermöglichen. Wird ein Bankkredit zur Finanzierung von Expansionsmaßnahmen aufgenommen, verschlechtert dies grundsätzlich die Eigenkapitalquote. Die Quote kann jedoch durch zusätzliche Maßnahmen an anderer Stelle konstant gehalten oder sogar verbessert werden. So könnten Unternehmen zum Beispiel darauf verzichten, den nächsten Fuhrpark mit einem weiteren Kredit anzuschaffen und stattdessen auf Leasing zurückgreifen. Auch die Optimierung des Forderungsmanagements durch den Abschluss eines Factoringvertrags kann die Eigenkapitalquote erhöhen.

Zukünftig relevante Finanzierungsquellen für KMUs

Aktuell ist die Kreditvergabe für die meisten Mittelständler kein Problem. Das niedrige Zinsniveau und die nach wie vor lockeren Annahmekriterien vieler Banken ermöglichen KMUs einen einfachen Zugang zu Bankkrediten. Dies könnte sich jedoch in Zukunft ändern. Höhere Anforderungen der Regulierungsbehörden, die kritische Situation vieler Institute aufgrund der EZB Geldpolitik, politische Unsicherheiten und nicht zuletzt eine stark nachlassende Konjunktur können die Kreditvergabe bald wieder erschweren.

Gegen solche Szenarien können sich Unternehmen mit einer hohen Eigenkapitalquote wappnen. Diese lässt sich zum Beispiel durch Leasing und Factoring erhöhen. Außerdem sind in Zeiten schwieriger Kreditverhandlungen alternative Finanzierungsmaßnahmen wie zum Beispiel Private Equity, Gesellschafterdarlehen oder Mittelstandsanleihen eine sinnvolle Alternative.

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