Working Capital Optimierung – so funktioniert’s!

Die Funktion des Working Capitals begründet sich darin, betriebswirtschaftliche

Ziele erreichbar zu machen und die dafür notwendige Liquidität zur Verfügung zu stellen. Es handelt sich also um eine Art Umlaufvermögen, allerdings abzüglich Ihrer kurzfristigen Auslagen und Verbindlichkeiten. Explizit ist das Working Capital eine Bilanzkennzahl, die auch zur Bewertung der finanziellen Stärke eines Unternehmens herangezogen wird.

13.Feb.2023

Inhaltsverzeichnis

Luxusproblem von Unternehmen mit hohem Wachstumskurs

Während manche Unternehmen unter einem Mangel an Working Capital leiden, ist die Auftragskapazität anderer Unternehmen deutlich höher als das bereitstehende Kapital. Von diesem Luxusproblem sind vor allem die schnell wachsenden Firmen betroffen. Das Unternehmen wächst, die Nachfrage steigt und bei der Planung der Kapazitäten fällt auf, dass das notwendige Kapital für die Realisierung aller Aufträge fehlt. 

Nun gibt es zwei Möglichkeiten. Das Unternehmen kann abwägen und Aufträge „schieben“, oder sich für eine kurzfristig Erhöhung des Working Capitals entscheiden. Letzteres ist die bessere Option, denn eine Absage an Kunden führt im Regelfall zu einem Imageverlust und dämmt das Wachstum des Unternehmens ein. Hier sind clevere Alternativen zur Finanzierung der guten Auftragslage gefragt. Da die Gelder mit Erledigung der Aufträge beim Unternehmen eingehen, handelt es sich um kurzfristige und dementsprechend günstige Verbindlichkeiten.

Was ist das Working Capital?

Das Working Capital besitzt keine direkte Übersetzung. Diese unternehmerische Kennzahl berechnet sich aus aktivem Umlaufvermögen und kurzfristigen Verbindlichkeiten. Das aktive Umlaufvermögen sind Bankguthaben, Kassenstand, Wertpapiere, Vorräte und geleistete Anzahlungen. Kurzfristige Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten aus Lieferungen, Kreditraten, Verbindlichkeiten aus Leistungen Dritter – alles mit einer Laufzeit unter einem Jahr.

Nur ein positives Working Capital weist ihr Unternehmen als liquide aus. Ist es negativ, schadet es Ihrer Bilanz. Allerdings ist auch ein zu hohes Working Capital als ungünstig zu betrachten, denn es weist auf fehlerhafte Ressourcennutzung wie z.B. zu hohen Lagerbestand hin. Tipps zur Optimierung dieser Kennzahl finden Sie unten. Die genaue Berechnung können Sie in unserem Lexikoneintrag zum Working Capital nachlesen.

Working Capital zeigt die Liquidität Ihres Unternehmens an. Als Bilanzkennzahl ist es außerdem interessant für Banken im Rahmen der Bonitätsprüfung und Risikobewertung.

So optimieren Sie Ihr Working Capital

Es gibt verschiedene Ansätze, das Working Capital zu optimieren und Ihre Unternehmenskennzahlen zu verbessern. Im Folgenden zeigen wir Ihnen verschiedene Möglichkeiten
  1. Working Capital Management – Diese Stellschrauben gibt es
  2. Alternative Finanzierungsformen als wichtige Maßnahmen zur Working Capital Optimierung
  3. Reduzierung von Lagerbeständen für Ihre Unternehmenskennzahlen
  4. Prozessoptimierung für das Working Capital

Working Capital Management – Diese Stellschrauben gibt es

Beim Working Capital Management handelt es sich grundlegend um die Minimierung der Kapitalbindung. Ein gutes Kapitalmanagement ist hierbei das A und O. Es gibt verschiedene Stellschrauben, mit denen Sie Ihr Working Capital knapp und dennoch in ausreichender Menge vorhalten können:

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Working Capital freundliche Finanzierungsformen sind beispielsweise Factoring, LagerfinanzierungEinkaufsfinanzierungAuftragsvorfinanzierung, Finanzierung von Projekten und Leasing. Wenn Sie nicht sicher sind, welche Möglichkeit am besten zu Ihrem Unternehmen passt, wenden Sie sich gerne unverbindlich und kostenlos an unsere Finanzierungsexperten.

Alternative Finanzierungsformen als wichtige Maßnahmen zur Working Capital Optimierung

Alternative Finanzierungsformen wie Einkaufsfinanzierung und Factoring spielen eine entscheidende Rolle bei der Optimierung des Working Capitals. Durch Einkaufsfinanzierung können Unternehmen ihre Lieferanten schneller bezahlen und dadurch Skonti nutzen oder bessere Einkaufskonditionen erzielen, ohne ihre eigenen liquiden Mittel zu belasten. Factoring ermöglicht es Unternehmen, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen vorzeitig in liquide Mittel umzuwandeln, wodurch die Liquidität verbessert und das Risiko von Zahlungsausfällen reduziert wird. Beide Instrumente tragen dazu bei, den Cashflow zu stabilisieren und finanzielle Flexibilität zu erhöhen, was letztlich die Effizienz des Working Capitals steigert.
Factoring

Das Working Capital im Übermaß bindet liquide Reserven. Dadurch könnte sich die Eigenkapitalquote verschlechtern. Sobald der errechnete positive Wert viel zu hoch ist, hat dieser Umstand einen äußerst negativen Einfluss auf Ihre unternehmerischen Kennzahlen und damit auch auf die Risikobewertung bei der Vergabe von Krediten. Demzufolge sind offene Rechnungen Ihrer Kunden nicht nur ärgerlich, sondern auch „totes Kapital“ mit weitreichenden Folgen für Ihre Liquidität.

Genau darum macht der Forderungsverkauf durchaus Sinn. Wie das im Detail funktioniert?

Hierbei ist es sehr wichtig, dass Sie auf „echtes“ Factoring achten. Weil nur mit diesem Geschäftsmodell auch Zahlungsausfälle übernommen werden. Sobald der Rechnungsempfänger zahlungsunfähig wird (Beispiel: Insolvenz), trägt der Factoring-Dienstleister das Risiko und nicht Sie als Unternehmer. Mit diesem Prinzip wird Ihre Liquidität maßgeblich gestärkt und die unternehmerischen Kennzahlen verbessern sich. Auch Factoring ist eine sinnvolle Maßnahme bei der Working Capital Optimierung.

Beim Thema Factoring, entstehen weitere Vorteile wie:

Einkaufsfinanzierung

Ein immer häufiger genutzte und sehr effiziente Möglichkeit zur Steigerung des Working Capitals ist die Einkaufsfinanzierung. Wie funktioniert das?

Waren werden von einem Einkaufsfinanzierer erworben und an einen Weiterverkäufer veräußert. Der Einkaufsfinanzierer verlängert das Zahlungsziel auf bis zu vier Monate und gibt Ihnen so die Möglichkeit, vor der Begleichung der Außenstände ein eigene Wertschöpfung zu erzielen und zu wachsen. Ihr arbeitendes Geld wächst und Sie erhöhen Ihre Liquidität deutlich. Dieser Umstand macht sich in der gesamten unternehmerischen Performance bemerkbar. Vordergründig handelt es sich hierbei um eine Wachstumsfinanzierung, die mit einigen Begleitvorteilen aufwartet und sich positiv auf Ihre unternehmerischen Möglichkeiten auswirkt. Sie haben keinerlei Verbindlichkeiten gegenüber dem eigentlichen Lieferanten, da dieser vom Einkaufsfinanzierer bezahlt wird. Ihre Verbindlichkeiten bestehen beim Einkaufsfinanzierer, der Ihnen ein deutlich längeres Zahlungsziel als der eigentliche Lieferant gewährt. Ein zweiter Vorteil dieser üblichen Praktik basiert auf einer Verbesserung der Lieferantenbeziehungen, da Sie durch die Einkaufsfinanzierung nicht in Schwierigkeiten und in Verzug der Rechnungsbegleichung geraten können.

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Reduzierung von Lagerbeständen für Ihre Unternehmenskennzahlen

Auch unter „Bestandsreduzierung“ definiert, optimieren Sie hierbei Ihre Lagerstrukturen und Warenbestände. Zwar hat ein umfassender Lagerbestand auch Vorteile, aber dieser bindet ein sehr hohes Kapitalvermögen und reduziert Ihre liquiden Mittel in Form von Eigenkapital. Vorteilhaft für einen hohen Lagerbestand ist die Tatsache, dass Sie als Unternehmer flexibel reagieren können. Jedoch ist das nicht vorteilhaft für eine Working Capital Optimierung und folgende Gefahren existieren bei zu hohen Lagerbeständen:

Mit einer effektiven Bestandsreduzierung und einer ausgeklügelten Warenwirtschaft sorgen Sie für eine Working Capital Optimierung. Nur mit einer Verbesserung der betrieblichen Prozesse erhöhen Sie Ihr Eigenkapital und sind demnach auf weniger Fremdkapital angewiesen. Natürlich haben hohe Lagerbestände einen „Wert“. Doch bezüglich der Kennzahlen wirkt sich das in den meisten Fällen eher ungünstig aus. Folgende Vorteile bringt eine Bestandsreduzierung im Rahmen der Working Capital Optimierung mit sich:

Grundsätzlich ist die Bestandsreduzierung eine sinnvolle Maßnahme, für die Working Capital Optimierung. Wichtig ist die Tatsache, dass das Eigenkapital maßgeblich erhöht wird.

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Prozessoptimierung für das Working Capital

Sobald Sie Ihre internen Prozesse optimieren und Abläufe strukturieren, sparen Sie im Endeffekt Kosten und bieten Ihren Kunden einen ausgezeichneten Service. Hierbei ist die Prozessoptimierung ein wichtiger Bestandteil, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben. Auch diese Maßnahme trägt zur Working Capital Optimierung bei. Bei der Prozessoptimierung entstehen einige Vorteile für Unternehmen:

Besonders in der Phase der Unternehmensgründung erfordert die Prozessoptimierung Zeit und Geld. Allerdings sind die liquiden Mittel beispielsweise über einen KfW-Kredit zu erhalten. Oder über eine andere Finanzierungsform, wie dem Annuitätendarlehen für Unternehmen. Grundsätzlich könnte es auch Sinn machen, einen Experten beauftragen, sich mit den internen Prozessen und Strukturen Ihres Unternehmens vertraut zu machen. Letztendlich funktioniert auch auf diese Art und Weise eine strategische Working Capital Optimierung und Sie bieten Ihren Bestandskunden sowie Neukunden den optimalen Service von A-Z. Aufgrund der Konkurrenz auf dem Markt, etablieren Sie mit der Prozessoptimierung Ihre Marktposition und erreichen dadurch noch mehr Unternehmenswachstum.

Fazit

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