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Working Capital

Was ist Working Capital und was sagt es aus?

Das Working Capital ist eine Bilanzkennzahl, die Auskunft über die Finanzkraft eines Unternehmens gibt. Sie berechnet sich aus dem gesamten Umlaufvermögen und kurzfristigen Verbindlichkeiten. Diese Kennzahl ist Teil der Bilanzanalyse.

Zum Umlaufvermögen zählen Bankguthaben, Kassenstand, Wertpapiere, Vorräte und geleistete Anzahlungen. Zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten zählen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Dritter (Laufzeit unter einem Jahr) und Kreditraten.

Das Working Capital wird auch zur Beobachtung und zur Messung der Liquiditätsveränderung herangezogen. Man kann zum einen damit Aussagen über die Liquiditätsfähigkeit eines Unternehmens treffen und zum anderen auch die Zahlungsfähigkeit von potenziellen Neukunden und Geschäftspartnern überwachen.

Wie berechnet sich Working Capital?

Das Working Capital berechnet sich aus der Differenz des Umlaufvermögens und der kurzfristigen Verbindlichkeiten.

 

 

Working Capital = Umlaufvermögen – kurzfristige Verbindlichkeiten

 

 

Eine weitere wichtige Finanzkennzahl, die innerhalb einer Liquiditätsanalyse aus dem Working Capital hervorgeht, ist die Working Capital Ratio 1 (Liquiditätskoeffizienten bzw. Liquidität 3. Grades). Sie entspricht dem Anteil der kurzfristigen Verbindlichkeiten, der durch das Umlaufvermögen finanziert werden kann.

 

WCR 1 = Umlaufvermögen / kurzfristige Verbindlichkeiten * 100

 

Wenn man das Working Capital ins Verhältnis zum kurzfristigen Umlaufvermögen setzt, erhält man den prozentualen Anteil des Umlaufvermögens, das langfristig finanziert ist. Diese Kennzahl nennt man die Working Capital Ratio 2.

 

WCR 2 = Working Capital / kurzfristige Umlaufvermögen * 100

Was bedeutet ein hohes bzw. negatives Working Capital?

 

Nur ein positives Working Capital weist ihr Unternehmen als liquide aus. Es signalisiert somit, dass das gesamte Anlagevermögen und Teile des Umlaufvermögens durch langfristiges Kapital finanziert sind. Die Goldene Bilanzregel wird somit eingehalten.
Ein negatives Working Capital bedeutet, dass mit dem Umlaufvermögen nicht alle kurzfristigen Verbindlichkeiten gedeckt werden können. Dies wiederum bedeutet, dass ein Teil des Anlagevermögens kurzfristig finanziert ist, wovon grundsätzlich abgeraten wird. Unternehmen mit einem negativen Working Capital können sich schnell Liquiditätsschwierigkeiten gegenübersehen. Schon relativ kleine Forderungsausfälle oder verzögerte Zahlungen von Kunden können dazu ausreichen.
Laut „bankers rule“ sollte das Working Capital ein Verhältnis von 2 : 1 zwischen Umlaufvermögen und kurzfristigem Fremdkapital aufweisen.

Für die WCR 1 wird ein Zielwert von über 100% angestrebt, um die Zahlungsfähigkeit zu erhalten. Das Umlaufvermögen ist somit zum Teil langfristig finanziert. Für die WCR 2 gilt ein Zielwert von über 30% als ideal

Wie wird das Working Capital interpretiert?

Dass ein zu niedriges Working Capital negativ ist, bedeutet jedoch im Umkehrschluss nicht, dass eine Maximierung anzustreben ist. Ein zu hohes Working Capital kann zum Beispiel auf eine zu umfangreiche Lagerhaltung und damit auf eine ineffiziente Kapitalbindung im Unternehmen hinweisen. Dies reduziert die Eigenkapitalrentabilität.

Das Working Capital allein ist damit keine hinreichend aussagekräftige Kennzahl. Zur Bewertung von Unternehmen müssen weitere Bilanzkennzahlen herangezogen werden.

Warum ist Working Capital so wichtig?

Working Capital ist deshalb so wichtig, da man damit die Liquidität eines Unternehmens und somit seine Finanzkraft beurteilen kann.

Was ist das Working Capital Management?

Aufgabe des Working Capital-Managements ist die Optimierung der Bilanzkennzahl Working Capital. Das heißt, es muss jederzeit gewährleisten werden, dass ausreichend liquiden Mittel zur Verfügung stehen. Dieses Ziel kann durch verschiedene Optimierungen im Bereich der Lagerhaltung, der Produktpalette und im Forderungs- & Kreditorenmanagement erreicht werden. Immer aber im Zusammenhang mit anderen Kennziffern, wie z.B. Umschlagskennzahlen, durchschnittl. Zahlunsgziel.

Hier sind einige Aufgaben im Bereich Working Capital Management:

  • Lagerhaltung: Kontrolle Lagerbestände, Senkung Lagerkosten durch Just-in-Time Lieferungen
  • Produktpalette: Analyse der Umschlagszeiten, Anpassung Produktion und Lagerhaltung
  • Forderungsmanagement: Optimierung Mahnwesen, Bonitätsprüfungen, Erhöhung Zahlungsgeschwindigkeiten durch Skonti
  • Kreditorenmanagement: Verhandlungen mit Lieferanten zur Verlängerung Zahlungsziel, Optimierung gewährter Skonti

Sie haben Interesse an einer Working Capital Finanzierung?

 

Bitte kontaktieren Sie unser kompetentes Berater-Team unter 030 311 96 000 / unternehmen@fincompare.de oder stellen Sie direkt eine Finanzierungs-Anfrage.

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