Die Summen- und Saldenliste (SuSa)

Ein Manager sitzt vor seinem Laptop mit einem Taschenrechner und einer Liste und lächelt in die Kamera

Mit den umfassenden Inhalten der Summen- und Saldenliste in der Buchhaltung entnehmen Sie Informationen, die für einen beantragten Firmenkredit oft entscheidend sind. Im Zusammenspiel mit der Betriebswirtschaftlichen Auswertung (BWA) ermöglicht die SuSa Ihrer Firma vor einer Finanzierung umfassende Analysen.

10.Sep.2024

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Summen- und Saldenliste?

Eine Summen- und Saldenliste (SuSa) ist eine Auflistung, die sämtliche Konten Ihres Unternehmens zusammen mit den Anfangs- und Endsalden sowie den Kontobewegungen zusammenfasst. Neben Bestandskonten und Erfolgskonten werden zugleich Übersichten zu Außenständen eines Betriebs mit Lieferanten sowie Kunden berücksichtigt. Damit veranschaulicht das Dokument die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens innerhalb eines Wirtschaftsjahres.

Die Summen- und Saldenliste ist typischerweise eine Ergänzung zur Betriebswirtschaftlichen Auswertung (BWA). In zahlreichen Unternehmen ist die SuSa in der Buchhaltung ein fester Bestandteil. Sobald Sie für Ihren Betrieb einen Firmenkredit beantragen möchten, sind Summen- und Saldenlisten zumeist zwingend erforderlich. Bei nahezu jeder Finanzierung gehört diese Auflistung zu den zentralen Dokumenten. Außerdem erleichtert der dargestellte Inhalt Ihnen betriebswirtschaftliche Detailauswertungen.

Wichtige Fakten zur SuSa im Überblick:

Checkliste: Was gehört in die SuSa-Liste?

Die folgende Checkliste gibt Ihnen vor der Beantragung von einem Firmenkredit einen Überblick dazu, was üblicherweise in eine Summen- und Saldenliste gehört:

SuSa bei der Buchhaltung mit Vorteilen für alle Rechtsformen von Unternehmen

Grundsätzlich brauchen Sie mit allen Rechtsformen für Unternehmen oft eine Summen- und Saldenliste, um einen Firmenkredit zu beantragen. Zugleich ist die SuSa in der Buchhaltung als Übersicht zur wirtschaftlichen Entwicklung unabhängig von der konkreten Form eines Einzelunternehmens, einer Kapitalgesellschaft oder einer Personengesellschaft hilfreich. Vor allem bei Rechtsformen mit Bilanzierungspflicht ist es für die meisten Steuerberater eine Selbstverständlichkeit, regelmäßig eine Betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA) zusammen mit einer Summen- und Saldenliste zu erstellen. 

Für eine Kapitalgesellschaft wie eine GmbH, AG oder UG erstellt der Steuerberater daher in nahezu jedem Fall eine Summen- und Saldenliste. Bei der KG gilt wegen der notwendigen Bilanzierung nach dem Handelsrecht in der Regel dasselbe. Auch wenn das Finanzamt eine Einnahmen-Überschuss-Rechnung akzeptiert, bleibt die SuSa in der Buchhaltung für andere Rechtsformen wie eine GbR oder Kleinunternehmer, Freiberufler und sonstige Selbstständige sinnvoll. Sogar mit einem Kleingewerbe profitieren Sie davon, sich durch dieses Dokument einen umfassenden Gesamtüberblick zur wirtschaftlichen Situation Ihres Unternehmens zu verschaffen.

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Wieso ist die SuSa für Finanzierer beim Firmenkredit wichtig?

Wenn Sie einen Firmenkredit beantragen, ist die Summen- und Saldenliste für die Finanzierer ein wichtiger Überblick zur aktuellen wirtschaftlichen Lage sowie der Liquidität Ihres Unternehmens. Das Dokument gibt Geldgebern im Rahmen einer Finanzierung die Chance, bei Detailanalysen umfangreiche Cashflow-Auswertungen zu erstellen und differenzierte Liquiditätsberechnungen durchzuführen. 

Die BWA ist nach dem letzten erstellten Jahresabschluss die entscheidende Informationsquelle für die Entwicklung des Unternehmens. Deshalb sind sowohl die BWA (Ertragsseite) als auch die SuSa (Entwicklung der Kapitalkonten) essentiell, um die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung eines Unternehmens zu beurteilen, insbesondere wenn der Jahresabschluss bereits einige Monate alt ist. 

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Wie erstelle ich einen Jahresabschluss?

Die Erstellung des Jahresabschlusses erfolgt in 3 Arbeitsschritten:
  1. Zusammenstellung der benötigten Unterlagen, Vorbereitung und Abstimmung der Buchführung
  2. Umbuchung laufender Bewegungen und Erstellung der Abschlussbuchungen
  3. Aufstellung des eigentlichen Jahresabschlusses

Bevor Sie Ihren Jahresabschluss aufstellen können, müssen Sie diesen vorbereiten und die dafür benötigten Unterlagen zusammenstellen. Bei der Buchhaltung ist zu beachten, dass alle Belege korrekt und eindeutig nachvollziehbar sein müssen. Die Vollständigkeit und Korrektheit der Informationen bildet die Voraussetzung für eine erfolgreiche Finanzierung im folgenden Geschäftsjahr. 

Am Ende des Geschäftsjahres erfolgt eine Inventur, die die Ermittlung des Inventars des Unternehmens zum Ziel hat. Das Inventar umfasst sowohl Vermögensgegenstände als auch Schulden des Unternehmens.

Das Ergebnis müssen Sie in einem geordneten Bestandsverzeichnis erfassen. Da Güter der Anlagenbuchhaltung wie Gebäude, Fahrzeuge und Maschinen jedes Jahr an Wert verlieren, sollten sie hierbei beachten, Wertminderungen als Abschreibungen zu buchen. Diese führen zu einer Minderung des Anlagevermögens. 

Darüber hinaus müssen Sie offene Forderungen auf Bonität prüfen und bei Risiko auf Zahlungsausfall als Einzelwertberichtigung buchen. Zudem müssen Sie die Rechnungsabgrenzungsposten verbuchen. Falls Sie über ein Fahrtenbuch verfügen, müssen Sie dieses auf Richtigkeit überprüfen. Einige Firmen, darunter insbesondere Kapitalgesellschaften, sind zudem gesetzlich verpflichtet, Rückstellungen zu bilden und Rücklagen einzustellen. Diese dienen dazu, möglichen Verlusten in wirtschaftlichen Krisen entgegenzuwirken. 

Zu den für den Jahresabschluss benötigten Dokumenten gehören:

Inhalt der Summen- und Saldenliste im Detail

Zu den aktiven Bestandskonten in der Summen- und Saldenliste Ihres Unternehmens gehören alle Konten, die am Ende in der Bilanz die Aktivseite darstellen. Als klassisches Beispiel dafür gilt das Warenbestandskonto. Die passiven Bestandskonten repräsentieren in der SuSa die Passivseite in Ihren Bilanzen. Darunter befinden sich typischerweise Darlehenskonten, wie beispielsweise im Falle einer Buchung von einem bestehenden Firmenkredit.

Durch Kreditorenkonten in der Summen- und Saldenliste erkennen Sie, welche Beträge Sie gegenüber Ihren Lieferanten schon beglichen haben und wie viel Geld Sie mit Ihren Firmen noch schuldig sind. Mit den Erfolgskonten enthält die SuSa in der Buchhaltung zudem die Grundlage für eine BWA oder eine Gewinn- und Verlustrechnung. Das beinhaltet Kostenkonten, Lohn- und Gehaltskonten sowie Umsatzkonten.

Debitorenkonten sind schließlich die Konten der Kunden, die von Ihnen Rechnungen erhalten. Ein derartiges Konto zeigt Ihnen, wie viel Geld Ihnen ein Geschäftskunde zum relevanten Zeitpunkt schuldet. Gleichzeitig sehen Sie durch das Debitorenkonto für einen Kunden, welche Summe Ihnen die jeweilige Organisation oder Person innerhalb des jeweiligen Berichtszeitraums bereits gezahlt hat.

Mit diesen Inhalten gibt die Summen- und Saldenliste Ihnen vor der Beantragung von einem Firmenkredit hilfreiche Anhaltspunkte für den voraussichtlichen Jahresabschluss. Zugleich erhalten die Leser mit der Auflistung einen Überblick über ausstehende Beträge, die Ihr Betrieb bei Geschäftspartnern noch begleichen muss. Mit der Zusammenfassung der offenen Rechnungen ohne erfolgte Zahlung durch Ihre Kunden ergibt sich ein vollständiges Bild zur wirtschaftlichen Situation im laufenden Wirtschaftsjahr.

Welche Informationen lassen sich aus dem Dokument entnehmen?

Während Sie die Summen- und Saldenliste lesen, finden Sie für jedes berücksichtigte Konto im Dokument eine Kontenbezeichnung, eine Kontenklasse sowie eine Kontennummer. Zugleich sehen Sie Monatswerte zum Soll und Haben, die Ihnen für die jeweiligen Berichtsmonate die Kontobewegungen veranschaulichen. Kumulierte Zu- und Abflüsse auf den Konten, berücksichtigen Werte für das gesamte bisherige Geschäftsjahr bis zum Ende des zuletzt einbezogenen Kalendermonats. Je weiter das Kalenderjahr fortgeschritten ist, desto aufschlussreicher ist diese Summe vor der Gewährung von einem Firmenkredit oder sonstigen Entscheidungen. Sie finden auch eine SuSa-Spalte mit dem Endsaldo zum Abschluss des Berichtszeitraums.

Eine weitere wissenswerte Information für die Firmenkreditbeantragung oder andere wirtschaftliche Entscheidungen, bietet die Summen- und Saldenliste Ihnen mit dem Eröffnungsbilanzwert. Ausschließlich die Bestandskonten verfügen über diesen Eröffnungsbilanzwert. Das gilt für die aktive und passive Variante von diesen Konten. Der Eröffnungsbilanzwert stellt den jeweiligen Anfangssaldo zum Beginn des Wirtschaftsjahres dar. Diese Werte sollten mit den jeweiligen Beträgen aus der vorigen Bilanz übereinstimmen. In einigen Fällen können Banken für die Kreditvergabe neben den kumulierten Werten vom Jahresanfang bis zum aktuellen Datum auch eine Spalte mit einem Vorjahresvergleich fordern. Das ist jedoch abhängig von der jeweiligen Bank.   

Die Informationen aus der Summen- und Saldenliste bieten Ihnen die Chance, für einen beantragten Firmenkredit sowie andere Ziele detaillierte Statistiken zusammenzustellen. Bei der Auswertung der Auflistung können Sie vor der Entscheidung für eine Finanzierung zum Beispiel detaillierte Cashflow- sowie Kapitalflussrechnungen zusammenstellen. Berechnungen zur Herkunft und Verwendung der Mittel in Ihrem Unternehmen sind bei wirtschaftlichen Entscheidungen ebenfalls häufig hilfreiche Anhaltspunkte. Mit einem zusammengefassten Überblick zu Kreditoren sowie Debitoren fällt Ihnen der Entschluss über einen Firmenkredit auch leichter.

Entscheidende Fakten für gesammelte Informationen aus SuSa-Spalten:

Wann und von wem wird die Summen- und Saldenliste erstellt?

Weil die Erstellung der Summen- und Saldenliste eine äußerst komplexe Herausforderung darstellt, übernimmt in der Regel der Steuerberater eines Unternehmens diese Aufgabe. Üblicherweise erstellen die Steuerberater die BWA und die SuSa zur Buchhaltung gleichzeitig. Das passiert prinzipiell monatlich. Denn im Normalfall erhalten Unternehmen für jeden Kalendermonat eine BWA sowie eine dazu passende Summen- und Saldenliste.

Welches Format ist für die SuSa in der Buchhaltung richtig?

Per Datev sowie über weitere Softwarelösungen lässt sich eine Summen- und Saldenliste für die Beantragung von einem Firmenkredit oder andere Zwecke oft in einer passenden Form exportieren. Das konkrete korrekte Format hängt davon ab, welchen Kontenplan Sie nutzen. In den meisten Fällen sind die besonders gängigen Kontenrahmen SKR03 oder SKR04 maßgeblich. Darüber hinaus gibt es jedoch noch alternative Varianten, die über eine branchenspezifische Gliederung verfügen.

Was passiert mit dem Dokument nach Finanzierungsanfragen für einen Firmenkredit?

Ob oder wann eine Summen- und Saldenliste nach einer Finanzierungsanfrage gelöscht, zurückgegeben oder archiviert wird, klären Sie im Einzelfall mit dem Kreditgeber ab. Wenn die Anfrage nicht zu einem Firmenkredit führt, ist eine Löschung des Dokuments eher möglich. Neben gesetzlichen Vorgaben bestimmen zugleich interne Richtlinien der Kreditgeber, wie lange die SuSa-Listen im Rahmen einer Finanzierung gespeichert bleiben. Die zuständigen Finanzberater klären Sie hierzu auf Wunsch im Detail auf.

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Wie lässt sich der SuSa-Inhalt für einen Firmenkredit positiv beeinflussen?

Sobald Sie einen Firmenkredit beantragen wollen, muss eine vorgelegte Summen- und Saldenliste möglichst aussagekräftig, vollständig sowie aktuell sein. Sie vermeiden Fehler, indem Sie die Eröffnungsbilanzwerte mit normalerweise identischen Werten aus der vorigen Bilanz vergleichen. Es ist wichtig, alle relevanten Konten in der Summen- und Saldenliste vollständig zu buchen. Das gilt ganz besonders für die Erfolgskonten (Ertrags- und Aufwandskonten).

 

Wenn Sie den Inhalt einer Summen- und Saldenliste für bevorstehende Monate wegen einer geplanten Anfrage für einen Firmenkredit positiv beeinflussen möchten, profitieren Sie von zeitnahen und vollständig gebuchten Auswertungen. Dadurch erkennen Sie bedenkliche Entwicklungen in den Geschäftszahlen frühzeitig und erhalten die Chance, schnell zu reagieren. Ein typisches Beispiel hierfür sind ungewöhnlich hohe Kostenpositionen.

Zusammenhang der BWA mit der Summen- und Saldenliste

Während Sie einen Firmenkredit beantragen, müssen Sie üblicherweise die BWA mit der SuSa zusammen einreichen. Denn die gegenseitige Ergänzung der beiden Dokumente ist in der Regel bei der Entscheidung über den Kreditantrag eines Unternehmens vor der Finanzierung maßgeblich. Die Summen- und Saldenliste gibt einem Geldgeber vor der Zustimmung zum Firmenkredit die Möglichkeit, die Betriebswirtschaftliche Auswertung zu überprüfen. Somit ist die SuSa aus der Buchhaltung ein Kontennachweis zur BWA. Kreditanalysten kontrollieren, ob relevante Zeilen aus der Betriebswirtschaftlichen Auswertung sowie der Summen- und Saldenliste übereinstimmen.

Als buchhalterische Auswertungen ermöglichen beide Dokumente gemeinsam einen Einblick zum voraussichtlichen Erfolg. Zugleich erkennen Sie in der Summen- und Saldenliste, wie sich Bilanzpositionen entwickeln. Zur Herkunft und der Verwendung der Mittel lassen sich mit diesen Dokumenten ebenfalls wichtige Aussagen entnehmen.

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