Factoring vs Finetrading: Die wichtigsten Unterschiede

In Zeiten vorsichtiger Kreditvergaben von Banken an kleine und mittelständige Unternehmen sind neue Lösungen gefragt, um als Unternehmen auch ohne die Hilfe von Banken flüssig zu bleiben.
Das Factoring, also das Verkaufen eigener Forderungen, hat sich bereits am Markt durchgesetzt. Immer stärker im Kommen ist das Finetrading (Einkaufsfinanzierung), das das Outsourcing des Einkaufs ermöglicht. Wir beleuchten die Möglichkeiten des Finetradings und grenzen es vom bekannten Factoring ab.

Factoring vs Finetrading – Auf den ersten Blick fallen vor allem die Gemeinsamkeiten der beiden Finanzierungsinstrumente ins Auge: beide dienen dazu

  • die Liquidität und den Cashflow der Beteiligten zu erhöhen
  • das Kreditausfallrisiko zu minimieren

Factoring vs Finetrading

Finetrading greift früher in den Zyklus ein als Factoring

Ein erster großer Unterschied zwischen Factoring und Finetrading (Einkaufsfinanzierung) liegt im zeitlichen Ablauf: der Finetrader sorgt früh im Prozess für Liquidität, da er als Zwischenkäufer das Geschäft vorfinanziert und als Schuldner des Lieferanten in das Geschäft eintritt. Anschließend räumt er dem eigentlichen Käufer ein verlängertes Zahlungsziel von 120 Tagen ein. Der eigentliche Käufer kann also sein Zahlungsziel verlängern und bindet weniger eigenes Kapital, der Lieferant erhält pünktlich sein Geld.
Beim Factoring hingegen sorgt der Factor erst spät im Prozess für Liquidität, indem er die Debitorenrechnungen im Paket als Forderungen übernimmt. Beim Finetrading werden also Warenbestellungen vorfinanziert, während beim Factoring nach der Abwicklung eines Geschäfts Forderungen verkauft werden.

Kurze Vorlaufzeit von 2 bis 4 Wochen beim Finetrading

Während Factoring aufgrund der nötigen Automatisierung oft nur für große Unternehmen in Frage kommt, ist das Finetrading schon bei geringem Einkaufsvolumen (ab 10.000 Euro) möglich. Angewendet wird die Einkaufsfinanzierung von Unternehmen, die Rohstoffe und Waren benötigen, die sie vorab einkaufen müssen, um ihre Leistungen erbringen zu können. Nur solche Vermögensgegenstände, die nur kurz im Unternehmen verbleiben und dementsprechend zum Umlaufvermögen gehören, können finanziert werden. Auch in Wachstumsphasen kann Finetrading dabei helfen, schnell und unbürokratisch Kapital bereitzustellen, denn ein weiterer Vorteil des Finetradings besteht in der kurzen Vorlaufzeit von zwei bis vier Wochen, wohingegen es beim Factoring circa 1 – 4 Monate dauert, bis die nötigen Vereinbarungen getroffen werden. Das Kreditausfallrisiko schaltet der Finetrader durch den Abschluss einer Warenkreditversicherung aus.

Ihr regelmäßiges Update zur Finanzbranche ​

Erhalten Sie regelmäßig die aktuellsten Meldungen zur Finanzwelt sowie exklusive Tipps und Tricks rund um das Thema Unternehmensfinanzierung.

Ja, ich möchte den FinCompare Newsletter erhalten.

* Pflichtfelder


Lade Deine Freunde und Kollegen ein!

Nach oben scrollen