Außenwirtschaft – Möglichkeiten der Exportfinanzierung
Sie wollen Waren ins Ausland verkaufen, fragen sich aber welche Finanzierungsmaßnahmen bezüglich der Herstellung, des Einkaufs und Versands Ihrer Güter am sinnvollsten sind? Wir verschaffen Ihnen einen Überblick über die gängigsten Finanzierungsmöglichkeiten für Ihr Exportgeschäft.
Im produzierenden Gewerbe gibt es gerade in Deutschland einen großen Anteil an Exporten (zollrechtlich sind Exporte übrigens lediglich Lieferungen ins EU-Ausland). Je nach Art und Volumen der Bestellung reicht der Lagerbestand gegebenenfalls nicht aus, oder das bestellte Gut ist eine kundenspezifische Anfertigung. Wie sollen Sie jedoch finanzieren, wenn Sie nicht über genügend liquide Mittel verfügen? Wie finanzieren Sie jedoch die Einkaufs- bzw Produktionskosten wenn nicht aus dem laufenden Betrieb…? Wo nehmen Sie den Fehlbetrag allein für die Produktionskosten her, wenn nicht aus dem laufenden Betrieb oder durch Kapitaleinlagen?
Es gibt verschiedene Optionen. Der einfachste und für den Produzenten oftmals beliebteste ist die Anzahlung: Nun kann es aber auch sein, dass der Kunde nicht über ausreichend Liquidität verfügt. Nun stehen Sie vor der Wahl – lassen Sie das Geschäft platzen oder finden sich andere Optionen: Wie ausgelastet wird Ihre Produktion ohne den Auftrag sein? Können Ihre Fixkosten ohne diesen Auftrag getragen werden? Wie hoch ist die einkalkulierte Marge? Oftmals lohnt es sich, den Auftrag doch anzunehmen und die Produktion über Fremdkapital zu finanzieren.
Verkauf von Forderungen
Eine erste Option wäre ein Factoring, also der Forderungsverkauf. Wie auch im inländischen Geschäft, können Sie unter Umständen Teile oder sogar die kompletten Forderungen aus dem Vertrag verkaufen. Sie erhalten also vorab Geld für die zu erbringende Leistung von einem Dritten. Diesen bedienen Sie dann aus der Kundenzahlung. Je nach Ausarbeitung der Rahmenbedingungen der Vereinbarung, kann die anfallende Factoringgebühr sogar weniger als 1% des zu finanzierenden Wertes betragen. Entsprechende Factoringpartner müssen Sie aber erst einmal finden. Hier bieten Ihnen unsere FinCompare-Finanzexperten umfassende Beratung.
Klassische Kreditfinanzierung
Alternativ kann natürlich auch ein klassischer Kredit aufgenommen werden. Abhängig von der Kreditwürdigkeit des Darlehensnehmers oder vielleicht sogar Ihres Kunden, kann die Verzinsung bei etwa 1,5% oder aber sogar mehr als 10% liegen. Sie wissen selbst, wie viel an Mehrkosten dies bedeuten kann. Den potentiellen Forderungsausfall Ihres Kunden können Sie dann aber auch versichern.
Hierzu stellt die Bundesrepublik Deutschland deutschen Exporteuren und Export finanzierenden Banken gegen Zahlung einer Prämie Exportkreditgarantien (sogenannte Hermesdeckungen) aus.
Die Höhe der Prämie wird aus dem Ausfallrisiko kalkuliert. In vielen Fällen ermöglicht erst diese Garantie der Bundesrepublik die Abwicklung oder Finanzierung eines Exportgeschäfts.
Verlängertes Zahlungsziel durch Einkaufsfinanzierung
Auch wenn Sie bedingt durch Ihr Geschäftsmodell kontinuierlich Waren einkaufen oder Vorrats-/Lagerkäufe tätigen, bindet dies liquide Mittel. Zudem müssen die Zahlungsziele der Lieferanten eingehalten werden. Mithilfe einer Einkaufsfinanzierung könnenGerade in Branchen wie dem Handel, Chemie, Maschinenbau, Druck und Medien sowie IT/EDV ist die Einkaufsfinanzierung eine beliebte Alternative zum klassischen Kredit oder Kontokorrentkredit.
Ihr Lagerbestand als Sicherheit
Alternativ zum Factoring und den oben genannten Darlehensarten, kann aber auch auf eine Lagerfinanzierung zurückgegriffen werden. Unabhängig davon, wie sich die Lage des Kunden oder die internationalen Handelsbeziehungen zwischen Import- und Export-Land während des Fertigungsprozesses entwickeln, wird schließlich noch ein bestimmter Vermögenswert geschaffen. Auch weitere, bereits existierende Lagerbestände an fertigen und unfertigen Erzeugnissen, sowie Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen können als Sicherheit dienen. Bis zu 85% des Netto-Einkaufswertes des Bestandes kann Ihnen an Liquidität in Form eines Lagerkredits gewährt werden. Je nach Rahmenbedingungen kann die Verzinsung hierbei zwischen 1,5% oder mehr als 10% liegen.
Fazit
Wenn Sie sich in dieser Situation befinden, ein Exportgeschäft finanzieren müssen, dann haben Sie viel zu beachten. Einen Überblick zu behalten ist oftmals schwer. Die beste Wahl zu treffen ist nicht einfach. In allen Fällen unterstützen Sie aber die Berater von FinCompare gerne, denn Ihr Erfolg ist auch unser Erfolg. Informieren Sie sich unverbindlich und schreiben Sie uns gerne eine E-Mail an info@fincompare.com. Wir melden uns dann in Kürze bei Ihnen.
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