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Factoring Unternehmen – Das sollten Sie beachten

Factoring beziehungsweise Rechnungsfinanzierung bietet Ihnen die Möglichkeit, Ihre Liquidität durch den schnellen Erhalt von Kapital zu erhöhen. Sie verkaufen hierzu Ihre offenen Forderungen an einen Factor. Wir zeigen Ihnen, welche Vorteile Ihnen dadurch entstehen, wie Sie vorgehen sollten und auf welche Punkte Sie achten sollten.

Was sind Factoring Unternehmen?

Rechnungsfinanzierung bezeichnet die Übertragung von Forderungen an eine dritte Partei. Der Factor kauft die Forderungen, die abgebenden Unternehmen reduzieren direkt ihre Außenstände und verbessern ihre Liquidität. Um Gewinn zu erzielen, berechnet der Factor Gebühren, Zinsen und/oder Kosten für die Debitorenprüfung. Zwei unterschiedliche Vorgehensweisen sind möglich:

– Das Ausfallrisiko geht auf den Factor über.

– Das Ausfallrisiko verbleibt beim ursprünglichen Gläubiger.

Im klassischen Fall überprüft der Factor die Bonität und übernimmt ausgehend vom Ergebnis der Prüfung das Ausfallrisiko bis zu einem bestimmten Höchstbetrag. Die Rechnungsfinanzierung kann als eine Form der Unternehmensfinanzierung genutzt werden, was vor allem für den Mittelstand interessant ist.

Warum gibt es Factoring Unternehmen?

Der Factor bedient den Wunsch anderer Unternehmen, ihre Liquidität unmittelbar zu erhöhen. Außenstände schmälern die Liquidität, da flüssige Mittel fehlen. Forderungsmanagement ist notwendig, um sicherzustellen, dass alle Forderungen eintreffen beziehungsweise eingezogen werden. Für die Unternehmen resultiert Aufwand, außerdem entstehen in einigen Fällen zeitliche Verzögerungen. Die Auslagerung dieser Aufgaben in Form der Abgabe der Forderungen stellt eine Entlastung für die Unternehmen dar. Die Factoring Unternehmen selbst haben sich auf die Aufgabe des Einzugs von Forderungen spezialisiert. Sie erfüllen das Bedürfnis anderer Unternehmen nach schneller Unternehmensfinanzierung.

Wie verdienen Factoring Unternehmen?

Traditionell erhalten die Firmen 90 Prozent der Summe direkt ausbezahlt. Die restlichen 10 Prozent gelten als Sicherheitseinbehalt für Aufrechnungen und Reklamationen. Diese Praxis wird heute jedoch nicht mehr zwangsläufig umgesetzt. Einige Unternehmen zahlen 100 Prozent des Betrags direkt aus. Zur Kostendeckung und zur Gewinnerzielung berechnen Factoren Abschläge auf den Forderungskauf. Diese Abschläge erfolgen entweder prozentual, stufenweise abhängig von der Forderungshöhe oder als Pauschalbetrag. Der Factor berechnet für seine Arbeit Gebühren – beispielsweise für die Debitorenprüfung – und Zinsen. Je höher die Forderungen sind – dass heißt je mehr Geld die Unternehmen vom Factor erhalten, desto höher sind die Kosten. Einige Anbieter erstellen zum Monatsende eine Gebühren-/Zinsabrechnung. Für die digitale Variante der Rechnungsfinanzierung beträgt die Gebühr im Skontobereich im Mittel rund 1 bis Prozent. Die genaue Höhe ist bonitätsabhängig.

Wie profitieren Factoring Unternehmen?

Die Anbieter profitieren zunächst einmal direkt von dem Erhalt der Gebühren und den Zinsen. Sie betrachten den Prozess als eine Kreditvergabe, wodurch sie Zinsen erhalten. Die Unternehmen zahlen den Gegenwert der Forderungen aus, sie gewähren quasi einen Kredit, der auf der Seite der „Kreditnehmer“ zur Erhöhung der Liquidität führt. Der Einzug der Forderungen erfolgt jedoch im Vergleich zum klassischen Kredit nicht gegenüber dem Kreditnehmer sondern gegenüber einer dritten Person – sofern der Anbieter auch das Forderungsmanagement übernimmt. Eine zweite Möglichkeit zu Profitieren ergibt sich durch das Anbieten zusätzlicher Leistungen. Handelt es sich um Banken oder sind Banken angeschlossen, so sind vielfältige klassische Leistungen denkbar, die zu Gewinnerzielungschancen führen.

 

Was ist digitales Factoring?

Digitales Factoring stellt eine Vereinfachung des klassischen Factorings dar, wobei die Prozesse mittels digitaler Methoden realisiert werden. Dies betrifft insbesondere die Anlaufphase – die Vertragsfindung zwischen Anbieter und Kunde. In der Vergangenheit dauerte diese Phase sehr lang, da zahlreiche Dokumente einzureichen waren. Der hohe Aufwand führte dazu, dass überwiegend große Unternehmen die Rechnungsfinanzierung nutzten. Digitale Anbieter unterscheiden sich in ihren Leistungen nicht von traditionellen Anbietern: Möglich sind das stille, offene, echte und unechte Full-Service oder Inhouse Factoring.

 

Diese Vorteile bietet digitales Factoring dem Mittelstand

Der Mittelstand profitiert bei der digitalen Variante insbesondere durch den verringerten administrativen Aufwand. Bislang standen die Angebote vor allem größeren Unternehmen zur Verfügung. Vielfältige Unterlagen mussten eingereicht werden, Prüfungen erfolgten. Da mit jeder Fallabwicklung ein hoher Aufwand verbunden ist, rentiert sich das Vorgehen ohne digitale Abwicklung primär für hohe Forderungsbeträge. Digitale Rechnungsfinanzierung lohnt sich für den Mittelstand, da nun auch die Nutzung für mittlere Beträge möglich ist. Achten Sie auf die Einschränkungen der Anbieter. Ihr Unternehmen sollte mindestens seit einem Jahr existieren und einen Jahresumsatz von mehr als 50.000 Euro aufweisen. Die Eintragung in eine offizielle Datenbank ist von Vorteil. Sie reichen die Rechnungen über digitale Kanäle ein, wodurch sich der Aufwand reduziert und die Anbieter auch kleine Rechnungen annehmen. Viele digitale Anbieter haben ein Online-Portal eingerichtet, über welches Sie nach erfolgreicher Anmeldung die Rechnungen sowie alle weiteren Dokumente einreichen können.

Factoring Anbieter in Deutschland

Im Jahr 2018 existierten in Deutschland mehr als 250 Unternehmen in der Branche. Rund 60 Prozent der Unternehmen waren in den beiden großen Fachverbänden – dem Deutschen Factoring Verband und dem BFM – eingetragen. Die Verdienstmöglichkeiten großer Factoring-Unternehmen sind umfangreich: In der Spitze erreichen die Firmen zweistellige Milliardenbeträge. Das Branchenvolumen umfasst circa 232 Milliarden Euro (Stand 2017). EU-weit erreicht die deutsche Branche einen Marktanteil in Höhe von 14 Prozent (Stand 2016). Es handelt sich um eine Wachstumsbranche. Von 2011 bis 2017 hat sich die Kundenzahl um das 2,5-fache gesteigert.

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Merkmale eines guten Factoring Anbieters

Punkt 1: Spezialisierung

Achten Sie auf die Spezialisierung des Anbieters. Einige Unternehmen bieten zusätzliche Branchenlösungen an.

Punkt 2: 100 Prozent Auszahlung

Obgleich klassischerweise zunächst nur 90 Prozent des Forderungsbetrags ausbezahlt werden, haben einige Unternehmen ihr Vorgehen geändert und zahlen direkt 100 Prozent der Summe aus. Die Sicherungsleistung entfällt. Sie profitieren von der erhöhten Sicherheit und der kompletten Auszahlung des Betrags.

Punkt 3: Full-Service-Factoring

Full Service bedeutet bezogen auf die betrachtete Branche die Übernahme des vollständigen Debitorenmanagements. Die Anbieter übernehmen das Mahn- und Inkassowesen. Der Factor garantiert die Abwicklung des Forderungsprozesses.

Punkt 4: Mitgliedschaft in einem Fachverband

Der Factor erhält durch die Mitgliedschaft die Unterstützung durch den Verband und die weiteren Mitglieder. Für Sie als Kunde fungiert die Mitgliedschaft des Factors im Verband als eine Form des Qualitätssiegels.

Punkt 5: Auszahlungsgeschwindigkeit

Eine hohe Auszahlungsgeschwindigkeit ist für Sie als Kunde von Vorteil. Die Liquiditätsgewinnung wird dadurch beschleunigt.

Punkt 6: Service-Qualität

Der Service beinhaltet die komplette Abwicklung des Vorgangs, beginnend bei der Vertragsgestaltung bis hin zur Auszahlung des Geldes. Sie sollten jederzeit Kontakt mit dem Anbieter aufnehmen können, um Fragen schnellstmöglich zu klären. Die Transparenz der Zusammenarbeit ist wichtig.

Factoring Unternehmen auswählen: Das müssen Sie beachten!

Tipp 1: Digitaler Anbieter oder klassischer Anbieter?

Insbesondere als Unternehmer aus dem Mittelstand ist ein digitaler Anbieter von Vorteil. Die Abläufe sind einfacher und die Angebote beziehen sich auch auf mittlere bis kleine Beträge.

Tipp 2: Full-Service oder Inhouse-Rechnungsfinanzierung

Entscheiden Sie, ob Sie lediglich die Rechnungsfinanzierung wünschen oder ob Sie zusätzlich auch das Inkasso- und Mahnwesen an den Anbieter abgeben wollen.

Tipp 3: Achten Sie auf die Zuverlässigkeit des Anbieters

Die Mitgliedschaft in einem Fachverband kann als Hinweis auf die Qualität der Arbeit des Anbieters angesehen werden. Die aus der Mitgliedschaft resultierende Kontrolle und Unterstützung sind für Sie von Vorteil. Auf die Zuverlässigkeit können aber auch andere Faktoren, wie positive Bewertungen oder ein aussagekräftiger Social-Media-Auftritt, hinweisen.

Tipp 4: Die Servicequalität muss stimmen

Abläufe sollten möglichst einfach gestaltet sein. Der Anbieter arbeitet transparent und erklärt Ihnen alle notwendigen Schritte.

Tipp 5: Die Gebühren

Die Höhe der Kosten ist ein wichtiges Auswahlkriterium. Beachten Sie, dass die Gebühren von den Anbietern meistens bonitätsabhängig ausgewiesen werden.

Was müssen Factoring Nehmer vorlegen?

Sie müssen zunächst einmal Ihre eigene Unternehmenstätigkeit nachweisen, beispielsweise durch einen Eintrag ins Handelsregister. Bezogen auf die einzelnen Forderungen übermitteln Sie dem Anbieter die zugehörigen Rechnungen. Außerdem schließen Sie mit dem Anbieter einen Vertrag ab.

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