Forfaitierung
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Wie beim Factoring handelt es sich bei der Forfaitierung um den Verkauf von Forderungen, allerdings in einem internationalen Kontext.
Der Forfaitierungsprozess involviert vier tragende Akteure: Der Verkäufer (Exporteur) schließt einen Vertrag mit dem Käufer (Importeur) über die zu liefernde Ware ab und erhält zusätzlich eine bankbesicherte Zahlungsgarantie von der Bank des Importeurs. Der Exporteur stellt auf Basis dieses abgesicherten Kaufvertrages einen weiteren Vertrag mit seiner Bank ab (Forfaiteur), in dem erneut versichert wird, dass der Exporteur vom Forfaiteur vergütet wird.
Die doppelte Absicherung gegen den Zahlungsausfall gibt dem Exporteur die Sicherheit, dass die an den Importeur gelieferten Waren auch bezahlt werden. Der Exporteur erhält vom Forfaiteur Liquidität vor Fälligkeit der Forderung und am Zahlungstermin erhält der Forfaiteur die ausstehende / vorgestreckte Forderungssumme von der Bank des Importeurs.
Forfaitierung ist eine klassische Alternative zu einem Firmenkredit und ist sinnvoll, wenn Sie im Exportgeschäft tätig sind und einzelne Forderungen abtreten möchten.
Forfaitierung ist ein wichtiges Finanzierungsinstrument für Exporteure, denn sie können einzelne Forderungen gegen Importeure verkaufen. Gekauft werden solche Forderungen durch spezielle Forfaitierungsgesellschaften oder Banken. Typischerweise handelt es sich um mittel- und langfristige Forderungen.
Besonders risikoaverse Unternehmen profitieren von dieser sicheren Finanzierungsmethode, da sie im Regelfall ohne Regress vereinbart ist. Das bedeutet, dass bei Zahlungsausfall nicht auf den Verkäufer zurückgegriffen wird, sondern auf das Kreditinstitut. Der Exporteur haftet lediglich für die Legitimität der Forderung.
Ihre Vorteile einer Forfaitierung
Sofortige Sicherstellung der Liquidität aufgrund des schnelleren Erhalts der Forderungssumme durch die Forfaitierungsgesellschaft und Bilanzentlastung durch Bilanzverkürzung.
Ausschaltung wirtschaftlicher und politischer Risiken. Zudem ist bei echter Forfaitierung der Forderungsverkäufer bei Zahlungsausfall des Schuldners nicht regressiv verantwortlich.
Trägt der Forfaiteur das Delkredererisiko, übernimmt dieser damit auch das Wechselkursrisiko ab dem Zeitpunkt des vorbehaltlosen Forderungsankaufs (bei echter Forfaitierung).
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Fabian Russmeyer
Spezialist Firmenkredite
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Bei der Forfaitierung fallen verschiedene Kosten an. Der Käufer der Forderung erwirbt diese mit einem Abschlag.
Die Höhe des Abschlags ist unter anderem von der Bonität des Importeurs und der politischen Stabilität des Ziellandes abhängig. Auch die Laufzeit sowie das Zinsniveau der Währung spielen eine Rolle. Der Ankauf von Forderungen wird von Anbietern mit einem Disagio finanziert.
Forfaitierung ist auch für Exportforderungen mit Hermesdeckung möglich, Voraussetzung ist die Zustimmung des Bundes. Bei derartigen Forderungen kann jedoch eine Regressmöglichkeit des Forderungskäufers bestehen. Da diese Regressmöglichkeit im Vergleich zur unechten Forfaitierung begrenzt ist, wird der Vorgang auch als Quasi-Forfaitierung bezeichnet.
Forfaitierung ist ein wichtiges Finanzierungsinstrument für Exporteure. Diese können einzelne Forderungen gegen Importeure verkaufen. Gekauft werden solche Forderungen durch spezielle Forfaitierungsgesellschaften oder Banken. Typischerweise handelt es sich um mittel- und langfristige Forderungen.
Unterschieden wird zwischen echter und unechter Forfaitierung. Um echte Forfaitierung handelt es sich, wenn die Forfaitierungsgesellschaft alle wirtschaftlichen und politischen Risiken trägt. Bei unechter Forfaitierung bestehen Regressmöglichkeiten zulasten des Forderungsverkäufers. Bei Eintritt bestimmter Ereignisse muss dieser den für die Forderung gezahlten Betrag dann zurückerstatten.
Forfaitierung bietet Exporteuren zwei wesentliche Vorteile. Erstens fließt schneller Liquidität zu, sodass vorhandene Mittel bzw. Kreditlinien geschont werden. Zweitens wird das Adressenausfallrisiko ausgelagert.
Ein wichtiger Unterschied zwischen Forfaitierung und Factoring ist, dass beim klassischen Factoring ein Unternehmen alle Forderungen an eine Factoring-Gesellschaft verkauft. Bei der Forfaitierung wird dagegen grundsätzlich eine einzelne Forderung verkauft.
Ein weiterer Unterschied ist, dass die genaue Beschaffenheit einer Forderung zum Zeitpunkt der Forfaitierung bereits bekannt ist. So steht fest, welche Forderung gegen welchen Schuldner verkauft werden soll. Beim Factoring verhält es sich anders. Wenn der Factoring-Vertrag abgeschlossen wird, ist die Factoring-Gesellschaft nicht darüber in Kenntnis, welche Forderungen genau abgetreten werden.
Unterschiede gibt es auch bei ergänzenden Serviceleistungen. Viele Factoring-Gesellschaften bieten ihren Kunden weitere Dienstleistungen wie beispielsweise Buchhaltungsservices an. Solche begleitenden Leistungen sind bei der Forfaitierung nicht üblich.
Bei der Forfaitierung liegt typischerweise ein regressloser Ankauf relativ großer Forderungen vor. Beim Factoring kann es sich dagegen auch um eine Vielzahl niedrigerer Forderungen handeln. Zudem besteht mit unechtem Factoring die Möglichkeit, das Zahlungsausfallrisiko beim ursprünglichen Kreditor zu belassen.
Der Ankauf von Forderungen erfolgt bei der Forfaitierung zudem häufiger durch Kreditinstitute und nicht nur durch spezialisierte Gesellschaften.
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Factoring | Forfaitierung | |
Laufzeit | kurzfristig: reguläre Tilgungszeit 30-180 Tage | mittelfristig: bis zu mehreren Jahren möglich |
Erwerbsgegenstand | Gattungskauf (bezieht sich auf zukünftige Forderungen) | Spezieskauf (alle Forderungen sind zum Vertragsabschluss konkret) |
Wertpapierart | Forderungen | Forderungen und Wechselh |
Kapitalintensität & Frequenz | regelmäßiger Verkauf vieler kurzfristiger Forderungen | Abdeckung von kapitalintensiven Einzelgeschäftenh |
Veritätshaftung | Forderung kann durch andere Forderung ersetzt werden | Forfaiteur wird schadensersatzpflichtig |
Auszahlungsmodalität | Auszahlung weniger Diskont | Auszahlung weniger Sperrbetrag |
Börsenrelevanz | keine | handelbar am Sekundärmarkt |
Die angeforderten Dokumente hängen von den jeweiligen Kreditinstituten ab und variieren je nach Finanzierungsbedarf. Ihr persönlicher Finanzierungsberater wird Ihnen bei allen Fragen gern behilflich sein.
Wir benötigen dazu immer mindestens:
Wir vermitteln Finanzierungen ab einem Finanzierungsvolumen von 10.000 €. Die maximale Höhe einer Finanzierung ist abhängig von Ihrer spezifischen Unternehmenssituation und den jeweiligen Bedingungen unserer Finanzierer.
Die Kriterien für die Vergabe einer Finanzierung basieren auf den spezifischen Bedingungen der einzelnen Finanzierer und variieren je nach Finanzierungslösung. Relevant zur Beurteilung der Bonität Ihres Unternehmens sind allgemeine Daten (z.B. Gesellschaftsform, Handelshistorie, Mitarbeiterzahl, Branche) sowie wesentliche Finanzkennzahlen aus der Bilanzanalyse (z.B. Umsatz, Bilanzsumme, EBIT, Höhe des Eigenkapitals, Verschuldungsgrad). Zusätzlich erhebt FinCompare Unternehmensdaten von Drittanbietern (z.B. Creditreform).
Falls Sie das Finanzierungsvolumen erhöhen möchten, prüfen wir gern eine Ausweitung für Sie. Dies kann mit dem bereits bestehenden, aber auch mit einem alternativen Finanzierer erfolgen. In der Zwischenzeit sollten jedoch keine wesentlichen Änderungen in Geschäftstätigkeit und Struktur ihres Unternehmens aufgetreten sein.
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