Handelsblatt berichtet exklusiv auf der Titelseite über die KfW-Studie von FinCompare und Barkow Consulting

 

Die milliardenschweren Förderprogramme der Bundesregierung sollten vollständig den Mittelstand erreichen, um das wirtschaftliche Rückgrat dieses Landes sicher durch die Corona-Krise zu bringen. Eine Studie von Barkow Consulting und FinCompare hat nun zwei ernüchternde Ergebnisse hervorgebracht:

  1. Nur jeder hundertste Unternehmer (KMU + Selbstständige) hat KfW-Kredite beantragt. Es sind genau genommen nur 1,01 Prozent der 7,5 Millionen Unternehmer.
  2. Die als besonders unbürokratische Lösung positionierten “KfW-Schnellkredite” schließen fast neun von zehn (88%) der Unternehmer aus, da von den 7,5 Millionen Unternehmern, 6,6 Millionen weniger als zehn Mitarbeiter haben. Damit haben diese Unternehmer faktisch keinen Zugang zu den Schnellkrediten.

 

Das Handelsblatt widmete dieser dramatischen Situation einen großen Beitrag im Print (Titelseite und Seite 30, Ausgabe vom 11. August 2020) und online. Unter der Überschrift „Kleine Firmen suchen dringend nach Geld“ legen die Banken-Korrespondentinnen Yasmin Osman und Elisabeth Atzler den Fokus auf kleine Unternehmen, die so wichtig sind für Deutschland als Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor. Die Datengrundlage für den Beitrag lieferte dabei die FinCompare-Studie „Verteilung der Corona-Hilfskredite auf die Gesamtheit der deutschen Unternehmen“, die in Zusammenarbeit mit Barkow Consulting entstand. Im Gespräch mit der Handelsblatt-Redaktion brachte FinCompare-CCO Timm Wege die Situation für die kleinen Unternehmen auf den Punkt: „Gerade Firmen mit bis zu fünf Millionen Euro Umsatz und zehn bis 50 Mitarbeitern kommen derzeit häufig zu kurz.“ Der Bedarf an Fördermitteln hingegen ist da, denn die Nachfrage nach Schnellkrediten und kleinen Krediten bis 800.000 Euro ist prozentual am höchsten gestiegen im Monatsvergleich von Juni bis Juli 2020.

 

Neben der vorgeschriebenen Mindestanzahl von Mitarbeitern ist auch die Regelung der „Unternehmen in Schwierigkeiten“ eine große Hürde für hiesige Unternehmen. Viele erhielten aufgrund dieser EU-Auflage keinen Zugang zu den KfW-Krediten: „Das trifft oft auch auf Firmen zu, die eigentlich überlebensfähig wären. Ich bin überrascht, wie viele da durchs Raster fallen“, erklärt Timm Wege. Der FinCompare-CCO erwartet zudem eine steigende Nachfrage nach KfW-Krediten in den kommenden Wochen: „Ich könnte mir vorstellen, dass die Nachfrage nach Fördermitteln im Herbst noch einmal ansteigt. Gerade kleinere Firmen machen nicht unbedingt eine mehrjährige Liquiditätsplanung.“

 

Stephan Heller im Deutschlandfunk: Insolvenzwelle droht, wenn nicht gehandelt wird

Noch deutlicher wurde FinCompare-Gründer und Geschäftsführer Stephan Heller in einem Interview zum gleichen Thema im Deutschlandradio am 12. August 2020: „Wir sind von der Gesamtzahl der KMU, Selbstständigen und Freiberufler ausgegangen. Unter die Freiberufler zählen zum Beispiel auch die freien Berufe. (…). Diese sind ausgeschlossen, weil sie nicht die Regeln des KfW-Schnellkredit erfüllen.“

Bei den kleinen und mittleren Unternehmen, den Selbstständigen und Freiberuflern muss dringend nachgebessert werden seitens der Regierung, denn sonst – das ist das klare Ergebnis der vorliegenden Studie – könnte es in Deutschland viele Pleiten geben: „Wir müssen handeln, weil es sonst eine Insolvenzwelle geben wird in diesem Segment.“

 

Hier geht es zum kompletten Beitrag auf Deutschlandfunk.de. Der Rundfunksender berichtet unter dem Titel „Unternehmen halten sich bei Kreditanträgen zurück“ unter anderem über die FinCompare-Studie.

 

Um die Situation noch einmal zu betonen ruft Stephan Heller zudem in der Pressemitteilung zur Studie die beteiligten Ministerien auf, dringend nachzubessern: „Wir appellieren an Peter Altmaier und Olaf Scholz, ihr Versprechen einzulösen: 99,5 Prozent der Unternehmer, die dem Mittelstand zuzurechnen sind, mit Schnellkrediten und weiteren Hilfsprogrammen unbürokratisch zu helfen.“

FinCompare-Studie wurde breit von Wirtschafts-, Tages- und Fachmedien aufgegriffen

Neben dem Handelsblatt und dem Deutschlandfunk berichtete auch die renommierte Börsen-Zeitung, eine der wichtigsten Publikationen im Finanzbereich über die FinCompare-Studie. Zusätzlich wurde die Studie in vielen Tageszeitungen deutschlandweit sowie mehreren Fachmedien aufgegriffen. Im Folgenden eine Auswahl an Fachportalen, die berichtet haben:

– GI Geldinstitute Zu wenig Hilfe für den Mittelstand

– Finanzmarktwelt: Kreditnachfrage: Banken vorsichtiger, viele Unternehmer von Schnellkrediten ausgeschlossen

– cash-online: Corona-Hilfen kommen nicht im Mittelstand an

– Fintech News Schweiz: Die Corona Kredit-Hilfen in Deutschland kommen nicht bei den Richtigen an

– Springer Professional (Bankmagazin): Staatliche Corona-Hilfe kommt nicht bei KMU an

In vielen Printausgaben der regionalen Tageszeitungen von Norden (z.B. Flensburger Tagblatt), Osten (z.B. Schweriner Volkszeitung) über Westen (z.B. Kölnische Rundschau) bis in den Süden (z.B. Schwäbische Zeitung) wurde die Studie von FinCompare und Barkow Consulting aufgegriffen – der Mittelstand und seine Sorgen sind eben deutschlandweit ein wichtiges Thema!

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