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Fremdkapital

Was ist Fremdkapital in der Bilanz?

Fremdkapital wird auf der Passivseite einer Bilanz gebucht. Mit Fremdkapital können Unternehmen sich finanzieren, ohne Anteil am Unternehmen an Dritte verkaufen zu müssen. Dafür fallen jedoch unabhängig von der Geschäftsentwicklung Finanzierungskosten an.

Was gehört alles zu Fremdkapital?

Zum Fremdkapital zählen zum Beispiel platzierte Anleihen, Bankkredite, Lieferanten- und Kundenkredite sowie weitere Verbindlichkeiten und Rückstellungen. Fremdkapital muss typischerweise verzinst werden – und zwar auch dann, wenn das Unternehmen gar keinen Gewinn erzielt.

Ein Beispiel dafür ist eine Anleihe. Diese wird mit einem Zinskupon ausgestattet. Der Zinskupon muss jährlich gezahlt werden – unabhängig vom erzielten Gewinnen. Fremdkapital ist im Liquidationsfall vorrangig vor Eigenkapital.
Ein sehr hoher Fremdkapitalanteil macht Unternehmen abhängig von Banken und kann die Kreditwürdigkeit verschlechtern. Als kritisch gelten Fremdkapitalanteile von mehr als 90 %, als sehr gut Fremdkapitalanteile von unter 75 %.
Bei einigen Finanzierungsinstrumenten ist die Zuordnung zum Fremdkapital bzw. Eigenkapital nicht ganz einfach. Dies gilt zum Beispiel für Mezzanine Finanzierungen. Zu diesen zählen beispielsweise partiarische Nachrangdarlehen. Diese Darlehen steht im Rang zwar immer noch vor Eigenkapital, jedoch hinter vorrangigem Fremdkapital. Darüber hinaus enthält die Verzinsung auch eine gewinnabhängige Komponente.

Wie kann Fremdkapital die Eigenkapitalrentabilität erhöhen?

Fremdkapital erhöht über den Leverage Effekt die Eigenkapitalrentabilität. Ein Beispiel: Ein Unternehmen mit einer Bilanzsumme in Höhe von 10 Million EUR finanziert sich vollständig durch Eigenkapital (Eigenkapitalquote 100 %, Fremdkapitalquote 0 %). Das Unternehmen erwirtschaftet einen Gewinn in Höhe von 1 Million EUR. Die Eigenkapitalrentabilität beträgt somit 10 %.

Die Eigenkapitalrentabilität kann deutlich gesteigert werden. Dazu werden 90 % des Eigenkapitals an die Anteilseigner ausgeschüttet. Das entnommene Geld wird durch ein Bankdarlehen ersetzt. Die Fremdkapitalquote beträgt nur 90 %, die Eigenkapitalquote 10 %. Erwirtschaftet das Unternehmen auch im Folgejahr einen Gewinn in Höhe von 1 Million EUR, entspricht dies einer Eigenkapitalrentabilität in Höhe von 100 %.

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