Amortisation
Was ist Amortisation?
Der Fachbegriff Amortisation wird aus der französischen Vokabel „amortir“ abgeleitet und bedeutet übersetzt „tilgen“. Er bezeichnet den Verlauf der Tilgung von Krediten und Hypotheken. In der Betriebswirtschaft wird mit Amortisation vor allem der Prozess beschrieben, den eine Investition im Unternehmen durchläuft, bis sie sich rentiert. Die Investitionskosten werden am Ende dieser Entwicklung durch die Gewinne und Erträge abgedeckt und bestenfalls übertroffen. Erst dann hat sich die Investition amortisiert.
Der Begriff Amortisation wird in übertragener Form auch im Steuerrecht, der Rechtswissenschaft sowie im Gesellschafts- und Urheberrecht angewandt.
Wie berechnet sich eine Amortisation?
Die dynamische Amortisationsrechnung enthält Zinserträge und fällig werdende Zinsen. Eine dynamische Berechnung beschreibt, wann sich eine Investition amortisiert, wenn Zinserträge oder zu zahlende Zinsen anfallen. Die entsprechende Formel lautet:
Amortisationszeit = Investitionssumme / durchschnittlicher Jahresgewinn
Bei der statischen Amortisationsrechnung bleiben die Zinserträge unberücksichtigt. In der statischen Rechnung geht es ausschließlich um die Aufstellung der Anschaffungskosten einerseits und den Zeitraum für die Kostenabdeckung andererseits.
Beispiel: Ein Unternehmen schafft eine Produktionsmaschine für 100.000 Euro an. Die Produkte dieser Maschine erwirtschaften einen Gewinn von 10.000 Euro pro Jahr. Damit amortisiert sich die Maschine nach 10 Jahren. Diese Amortisationsrechnung entspricht der Formel: Amortisationszeit = Investitionssumme / Jahresgewinn
Wie unterscheiden sich Vollamortisation und Teilamortisation beim Leasing?
Wird ein Produkt innerhalb der festgesetzten Laufzeit eines Leasingvertrags komplett getilgt, handelt es sich um eine Vollamortisation. Der Leasingnehmer finanziert sämtliche Kosten, die während der Laufzeit anfallen. Dazu gehören Anschaffungskosten, fällige Zinsen und Gebühren. Am Ende des Leasingvertrags geht das Produkt in den Besitz des Leasingnehmers über, ohne dass Schlusszahlungen fällig werden.
Bei einer Teilamortisation ist das geleaste Produkt am Ende der Laufzeit nur zum Teil getilgt. Möchte der Leasingnehmer es in seinen Besitz nehmen, muss er meist eine hohe Schlussrate zahlen. Sie hängt ab vom Gesamtwert des Produkts und den bisher geleisteten Leasingraten. Das für die Schlussrate benötigte Kapital muss während der Leasinglaufzeit zusätzlich angespart oder am Ende über einen Kredit finanziert werden.